Aus für “gelbe Scheine”: Regierung plant digitale Krankmeldung

Der "gelbe Schein" soll bald Geschichte sein.

Der "gelbe Schein" soll bald Geschichte sein.

Berlin. Die Bundesregierung will bei Krankmeldungen von Beschäftigten den "gelben Schein" im Papierformat abschaffen - und durch eine digitale Bescheinigung ersetzen. Das sieht ein Gesetzentwurf von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für weniger Bürokratie vor, der am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden soll.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Wer sich bisher vom Arzt krankschreiben lässt, bekommt eine Bescheinigung auf gelbem Papier - daher der Name "gelber Schein". Die Krankmeldung besteht aus mehreren Bescheinigungen. Eine muss an den Arbeitgeber geschickt werden, eine an die Krankenkasse, eine ist für die persönlichen Akten bestimmt. Bei der Techniker Krankenkasse gibt es bereits ein Pilotprojekt für eine digitale Krankmeldung.

Dies soll in Zukunft für alle gesetzlich Versicherten gelten - die Krankmeldung soll digital übermittelt werden. Künftig sollen die Krankenkassen den Arbeitgeber elektronisch über Beginn und Dauer der Arbeitsunfähigkeit seines gesetzlich versicherten Arbeitnehmers informieren.

Aus für gelbe Scheine: Regierung will digitale Krankmeldung
ARCHIV - 09.12.2015, Brandenburg, Sieversdorf: ILLUSTRATION - Eine Arbeitsunf??higkeitsbescheinigung - Ausfertigung zur Vorlage bei der Krankenkasse - liegt auf einem Tisch. Am 17.09.2019 geben der AOK-Bundesverband und das  Wissenschaftliches Institut der AOK eine Pk zum Fehlzeiten-Report 2019. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Bundesregierung will den gelben Schein in Zettelform für die Krankmeldung abschaffen und komplett auf die digitale Alternative umsteigen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

77 Millionen Bescheinigungen 2017 ausgestellt

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits eine Neuregelung auf den Weg gebracht, dass die Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen ab 2021 von den behandelnden Ärzten an die Krankenkassen nur noch digital übermittelt werden sollen.

Diese Regelung soll nun dadurch ergänzt werden, dass die Bescheinigung auch an den Arbeitgeber digital übermittelt wird. Die Regelungen sollen zum 1. Januar 2021 in Kraft treten.

Im Jahr 2017 wurden rund 77 Millionen Bescheinigungen ausgestellt - diese Angaben des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden im Entwurf des Wirtschaftsministeriums zitiert.

Weitere Maßnahmen für weniger Bürokratie

Die Koalition plant neben der digitalen Krankmeldung weitere Maßnahmen für weniger Bürokratie. So soll es künftig bei elektronisch gespeicherten Steuerunterlagen Erleichterungen geben. Bei Hotelübernachtungen ist ein digitaler Meldeschein vorgesehen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Lesen Sie auch: Spahn beim RND-Salon: „Familien bei der Pflege nicht allein lassen“

Spitzenverbänden der Wirtschaft gehen die Pläne nicht weit genug. "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein digitaler gelber Schein noch kein Bürokratieentlastungsgesetz", sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter, der dpa. "Wie spürbar bürokratische Entlastung von Unternehmen wirklich ist, zeigt sich in der Gesamtschau."

Lesen Sie auch: Ärzte schlagen Alarm: Profitstreben in Kliniken gefährdet die Patienten

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Krieg in der Ukraine
 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken