Umfrage zur Kernkraft: Mehrheit der Deutschen will Atomkraftwerke weiterbetreiben
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Das Kernkraftwerk Isar 2 in Bayern (Archivbild).
© Quelle: Peter Kneffel/dpa
Berlin. Eine aktuelle Umfrage hat ergeben, dass eine Mehrheit der Deutschen angesichts möglicher Gasversorgungsengpässe und der Energiekrise dafür ist, die Atomkraftwerke im Land weiterzubetreiben. 78 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, den Dienst der drei noch aktiven Kernkraftwerke bis zum Sommer 2023 zu verlängern. 41 Prozent wollen sogar ganz neue Atomkraftwerke.
Die Umfrage des Onlinebefragungsunternehmens Civey im Auftrag des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ ergab demnach, dass sich für den sogenannten „Streckbetrieb“ sogar bei Anhängern der Grünen eine knappe Mehrheit findet. Weiter heißt es, dass es aber auch breite Zustimmung dafür gebe, die verbleibenden Meiler noch länger am Netz zu lassen. So hätten sich 67 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, die deutschen Atomkraftwerke fünf weitere Jahre zu nutzen – nur 27 Prozent lehnten das klar ab. Besonders viel Zustimmung gab es für das Weiterbetreiben demzufolge unter Anhängern von CDU/CSU, FDP und AfD.
Bau neuer Kernkraftwerke
In der Umfrage war auch Thema, ob neue Atomkraftwerke gebaut werden sollen. Darauf antworteten 41 Prozent der Befragten mit Ja, 52 Prozent sprachen sich dagegen aus. 7 Prozent waren bei der Frage unentschieden. Civey befragte am 2. und 3. August rund 5000 Personen online.
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Angesichts gedrosselter Gaslieferungen aus Russland diskutiert die deutsche Politik derzeit darüber, wie die Energieversorgung im kommenden Winter gewährleistet werden kann. Immer wieder werden dabei die deutschen Atomkraftwerke ins Spiel gebracht.
Nach dem schweren Reaktorunfall im japanischen Fukushima vor elf Jahren hatte Deutschland allerdings den endgültigen Abschied von der Kernkraft eingeleitet. Aktuell sind nur noch drei Atomkraftwerke in Deutschland im Betrieb: Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2. Alle drei sollen eigentlich bis Ende des Jahres vom Netz gehen.
RND/ag
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