Ärztepräsident verlangt schonungslose Krisenanalyse – vieles „kaputtgespart“

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer.

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt sieht als Lehre aus der Corona-Krise großen Verbesserungsbedarf von Notfallplänen bis zur Pflege – aber auch eine Warnung vor zusätzlichem Kostendruck.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Corona-Impfungen: Betriebsärzte sollen spätestens Anfang Juni einsteigen
16.04.2021, Nordrhein-Westfalen, Bielefeld: ILLUSTRATION - Eine Krankenschwester zieht den Impfstoff des Herstellers Moderna gegen das Coronavirus in einer gestellten Situation mit einer Spritze auf. In Bethel in Bielefeld wird die 15.000. Impfdose verspritzt. Der Stadtteil beherbergt Behindertenwerkst��tten, Krankenh��user und weitere soziale Einrichtungen der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und hat ein eigenes Impfzentrum und ist damit nahezu komplett geimpft. Foto: Friso Gentsch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ab Juni sollen Betriebsärzte in Deutschland mitimpfen. Vorgesehen sind dann laut Bundesgesundheitsministerium für sie mindestens 500 000 Impfdosen pro Woche.

„Wir brauchen eine kritische Analyse der jetzt zu Tage getretenen Schwächen“, sagte der Chef der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur. „Der Wert des Gesundheitswesens ist in der Krise aber sehr deutlich geworden.“

Daran sollte man sich erinnern, wenn wieder Debatten darüber geführt würden, wie Strukturen ausgedünnt und auf reine Kosteneffizienz getrimmt werden sollten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Nicht wieder wie im Frühjahr 2020

Lehren aus dem Corona-Krisenmanagement sind ein Thema des Deutschen Ärztetages, der an diesem Dienstag als Onlineveranstaltung beginnt. Es sind die ersten großen Beratungen der Ärzteschaft seit Beginn der Pandemie, nachdem der Ärztetag im vergangenen Jahr ausgefallen war.

Reinhardt sagte, Deutschland müsse sich den Mehraufwand für Reserven an Betten oder Schutzausrüstung leisten. „Es darf nicht wieder so etwas wie im Frühjahr 2020 passieren, als wir nicht einmal Masken und Schutzkleidung hatten.“

Katastrophenpläne und Vorgaben für Krisenstäbe müssten standardisiert und laufend aktualisiert werden. „Der Ernstfall muss regelmäßig geübt werden.“

In der Alten- und Krankenpflege seien Druck und Personalmangel nicht erst durch Corona entstanden. „Viele Mitarbeiter in diesen Bereichen müssen sich jetzt komplett verausgaben, um die Krise einigermaßen managen zu können.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Pflegekräfte am Anschlag

Diese Menschen dürfe die Politik nicht aus dem Blick verlieren. „Sie verdienen eine höhere Wertschätzung, bessere Arbeitsbedingungen und auch eine bessere Bezahlung.“

Zu den Gesundheitsämtern sagte Reinhardt, man habe nun die Erfahrung machen müssen, dass der öffentliche Gesundheitsdienst „geradezu kaputtgespart“ worden sei. „Das muss dringend umgekehrt werden.“

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Krieg in der Ukraine
 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken