Krieg um Berg-Karabach: Aserbaidschan setzt militärische Offensive fort

Frauen aus Armenien sitzen in der Konfliktregion Berg-Karabach in einem Bombenbunker. Das armenische Verteidigungsministerium hat dem Militär Aserbaidschans massive Angriffe im Süden und im Nordosten der Konfliktregion Berg-Karabach vorgeworfen.

Frauen aus Armenien sitzen in der Konfliktregion Berg-Karabach in einem Bombenbunker. Das armenische Verteidigungsministerium hat dem Militär Aserbaidschans massive Angriffe im Süden und im Nordosten der Konfliktregion Berg-Karabach vorgeworfen.

Eriwan/Baku. Aserbaidschan hat seine militärische Offensive in der umkämpften Region Berg-Karabach am Dienstagmorgen fortgesetzt. Die Truppen bewegten sich in Richtung der Stadt Füsuli und hätten vier armenische Panzer zerstört, hieß es aus dem Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Baku. In der Stadt Gadrut starb eine ältere Frau bei einem aserbaidschanischen Drohnenangriff auf den Hof eines Hauses, wie die dortigen Behörden mitteilten. Drei Bewohner wurden verletzt.

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Aserbaidschan hatte nach eigenen Angaben bereits am Sonntag sieben Dörfer in Berg-Karabach zurückerobert. Militärberichten zufolge nahmen die aserbaidschanischen Truppen in der Bergregion auch strategisch wichtige Anhöhen ein. Kämpfer aus Berg-Karabach versuchten den Angaben zufolge ohne Erfolg, die Stellungen wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Es handelt sich um die schwersten Gefechte seit Jahren. Beide Länder haben den Kriegszustand verhängt. Die Streitkräfte der ölreichen Republik Aserbaidschan sind denen des verarmten Landes Armenien um ein Vielfaches überlegen.

Guterres ruft zu Ende der Gewalt auf

UN-Generalsekretär António Guterres rief beide Seiten zum sofortigen Ende der Kämpfe auf. Guterres habe das dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev und dem armenischen Regierungschef Nikol Paschinjan per Video-Telefonschalte mitgeteilt, sagte ein UN-Sprecher am Montag (Ortszeit) in New York. Mehrere Mitglieder des UN-Sicherheitsrats beantragten, das Thema noch für Dienstag auf die Tagesordnung zu setzen. Die Initiative ging von Deutschland und Frankreich aus, hieß es aus Diplomatenkreisen. Sie werde von Belgien, Großbritannien und Estland unterstützt.

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Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte die beiden verfeindeten Nachbarstaaten zum Waffenstillstand auf. Dazu telefonierte Merkel mit dem armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan und dem aserbaidschanischen Staatschef Ilham Aliyev, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Kanzlerin habe deutlich gemacht, dass ein Waffenstillstand und Verhandlungen dringlich seien. Basis dafür könnte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sein.

RND/dpa

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