Zentralrat der Juden kritisiert Corona-Demos: “Dieses Verhalten ist unsäglich”

Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Menschen demonstrieren in Dortmund gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen bei einer Kundgebung, die von der Organisation «Querdenken-231» angemeldet wurde und unter dem Motto «Festival für Frieden & Freiheit - Wahrung unserer Grundrechte» stand.

Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Menschen demonstrieren in Dortmund gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen bei einer Kundgebung, die von der Organisation «Querdenken-231» angemeldet wurde und unter dem Motto «Festival für Frieden & Freiheit - Wahrung unserer Grundrechte» stand.

Berlin. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat sich besorgt über Demonstrationen gegen Corona-Auflagen geäußert. "Corona dient eindeutig als Katalysator für Verschwörungsmythen und auch für Antisemitismus", sagte Schuster der "Welt am Sonntag". Jeder, der an einer Demonstration teilnimmt, müsse sich anschauen, "mit wem er sich gemein macht und letztlich dann auch dafür geradestehen".

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Als “unsäglich” bezeichnete Schuster Vergleiche von Demonstranten, die aktuelle Lage gleiche der der Juden während der NS-Zeit. Kein Bürger erfahre seit Beginn der Corona-Krise auch nur in Ansätzen die Verfolgung, die Juden ab 1933 bis schließlich zur Vernichtung erfahren hätten.

Juden wurden da seit jeher in die Rolle der Schuldigen gedrängt und wurden zu Opfern

Josef Schuster

Schuster zeigte sich auch besorgt über die "Mythenbildung", wer für die Pandemie angeblich verantwortlich sei. "Das erinnert mich an das Mittelalter, als es hieß, die Juden seien schuld am Ausbruch der Pest. Damit begannen dann die Pogrome", sagte der Zentralratspräsident. Immer dann, wenn sich eine Bedrohung nicht fassen lasse, richte sich ein wütender Blick auf die Minderheiten. "Die Juden wurden da seit jeher in die Rolle der Schuldigen gedrängt und wurden zu Opfern", sagte Schuster.

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RND/dpa/ka

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