Merkel-Appell: Impfwillige müssen Skeptiker in ihrem Umfeld überzeugen
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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
© Quelle: Wolfgang Kumm/dpa
Berlin. In ihrer voraussichtlich letzten Bundespressekonferenz hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit deutlichen Worten für eine Impfung gegen das Coronavirus geworben. Eine Impfung sei kein Privileg; jeder Bürger und jede Bürgerin zähle gleich, so die Kanzlerin. „Eine Impfung schützt nicht nur Sie, sondern auch immer jemanden, der Ihnen wichtig ist, den Sie lieben“, sagte die Kanzlerin und bat Impfwillige, Skeptiker im Umfeld zu überzeugen.
„Wir wollen alle unsere Normalität zurück“, sagte Angela Merkel. „Doch die erhalten wir nicht allein, sondern nur durch Zusammenarbeit zurück.“ Eine Impfung schütze nicht nur vor schwerer Krankheit und Schmerz, sondern auch vor den Beschränkungen des Alltags. Die Kanzlerin bat alle, die bereits von der Corona-Impfung überzeugt seien, andere dafür zu gewinnen: „Wir brauchen einander und können nur gemeinsam diese Pandemie überwinden.“
Merkel für weitere MPK offen
Weiter äußerte sich Angela Merkel zu den steigende Inzidenzen in Deutschland. Dies sei eine „besorgniserregende Entwicklung“. Die Kanzlerin betonte, dass damit perspektivisch auch neue Beschränkungen eingeführt werden könnten. Gleichzeitig zeigte sich Merkel offen für eine weitere Ministerpräsidentenkonferenz noch vor der nächsten, regulär geplanten Ende August. Zudem warb sie dafür, sich weiter an die Hygieneregeln zu halten. Verstärktes Testen werde vor allem an Kitas und Schulen eine große Rolle spielen.
Merkel: „Vieles richtig gemacht“
Die Kanzlerin betonte, dass es zu Beginn der Impfkampagne die richtige Entscheidung gewesen sei, Impfdosen mit Europa zu teilen. „Wir haben, was die Pandemie angeht, vieles richtig gemacht“, sagte Merkel.
Die Bundeskanzlerin geht traditionell zum Beginn oder am Ende der Sommerpause in die Bundespressekonferenz und steht dort ausführlich Rede und Antwort.
Das Statement vor der Bundespressekonferenz am heutigen Donnerstag war voraussichtlich ihr letztes dieser Art. Angela Merkel tritt bei der Bundestagswahl im September nicht mehr an und zieht sich anschließend aus der Politik zurück. Eine Rückschau wollte sie am Donnerstag noch nicht betreiben. „Was man vermisst, merkt man immer erst, wenn man es nicht mehr hat. Das ist eine Frage für später“, sagte die Kanzlerin.
RND/ag/dpa