Revanche für Makijiwka?

Angebliche russische Treffermeldung sorgt für Irritationen

Ein Grad-Mehrfachraketenwerfer feuert Raketen in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk ab. Foto: Libkos/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein Grad-Mehrfachraketenwerfer feuert Raketen in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk ab. Foto: Libkos/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungs­ministeriums ukrainische Kasernen in Kramatorsk mit Raketen getroffen und dabei Hunderte Soldaten getötet. Für die am Sonntag von Sprecher Igor Konaschenkow gemachten Angaben war zunächst keine unabhängige Bestätigung zu erhalten. Ein ukrainischer Militär­sprecher wies die Moskauer Darstellung zurück und sagte, es sei kein einziger ukrainischer Soldat bei dem Angriff auf Kramatorsk getötet worden.

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Auch Augenzeugen der Nachrichten­agentur Reuters zufolge gab es an Ort und Stelle keinen Hinweis auf hohe ukrainische Verluste. Es seien Schäden entstanden, aber zerstörte Gebäude oder Anzeichen für Tote seien nicht zu sehen, sagte ein Mitarbeiter der Nachrichten­agentur. Reporter konnten zwei Schlafhallen besichtigen, die russischen Angaben zufolge zeitweise von ukrainischen Soldaten während der Nacht belegt worden waren. Keine schien direkt getroffen oder schwer beschädigt zu sein.

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An Ort und Stelle waren keine Anzeichen zu sehen, dass dort Soldaten gewohnt hatten, und keine, die auf Tote hindeuteten. Auch fanden sich keine Blutspuren. An einem Schlafsaal waren Fenster zerbrochen, und im Hof war ein großer Krater zu sehen. Das andere von Russland benannte Gebäude war komplett intakt. Es klaffte aber etwa 50 Meter entfernt ein Krater in der Nähe einiger Garagen.

Russlands Verteidigungsministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

Russlands Verteidigungsministeriumssprecher Igor Konaschenkow.

„Gelungener Vergeltungsschlag“

Dagegen sprach Konaschenkow von einem gelungenen Vergeltungsschlag für einen ukrainischen Raketenangriff auf eine Militär­unterkunft in Makijiwka in der Ostukraine an Neujahr, bei dem nach Moskauer Angaben mindestens 89 russische Soldaten getötet worden waren.

Die Streitkräfte der Ukraine waren nicht betroffen.

Serhij Tscherwatyj,

Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten

Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten des Landes, Serhij Tscherwatyj, sagte hingegen, russische Angriffe auf Kramatorsk hätten zivile Infrastruktur beschädigt, und betonte: „Die Streitkräfte der Ukraine waren nicht betroffen.“

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Der Bürgermeister von Kramatorsk, Oleksandr Hontscharenko, bestätigte lediglich, dass, zwei Schulgebäude und acht Wohnhäuser beschädigt worden seien. Die ukrainische Regional­verwaltung von Donezk teilte mit, sieben russische Raketen hätten Kramatorsk und zwei weitere Konstantyniwka getroffen, Tote und Verletzte habe es nicht gegeben.

Eine Bildungs­einrichtung, eine Industrie­anlage und Garagen seien in Kramatorsk und außerdem ein Industriegebiet in Konstantyniwka beschädigt worden. Auch für die ukrainischen Angaben gab es keine unabhängige Bestätigung.

RND/DPA/AP

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