Lobbyismus-Affäre: Merz nennt Verhalten von Amthor “Mist”

Friedrich Merz (CDU), ehemaliger Unions-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, rügt Parteikollege Philipp Amthor. (Archivbild)

Friedrich Merz (CDU), ehemaliger Unions-Fraktionsvorsitzender im Bundestag, rügt Parteikollege Philipp Amthor. (Archivbild)

Berlin. Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, hat das Verhalten seines Parteifreundes Philipp Amthor kritisiert und als “Mist” bezeichnet.

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“Man darf nicht seinen Briefbogen als Abgeordneter verwenden, wenn man um Unterstützung für ein Unternehmen bittet, dem man geschäftlich verbunden ist”, sagte der Wirtschaftspolitiker “Focus Online”. Da habe Philipp Amthor offenbar der Instinkt verlassen. “Er hat einfach Mist gemacht.”

Merz sagte, er sei immer der Meinung gewesen, dass man “als einfacher Abgeordneter” in “begrenztem Umfang berufliche Tätigkeiten ausüben” dürfe. “Aber es braucht dann volle Transparenz. Das Abgeordnetenmandat mit beruflichen Tätigkeiten zu verquicken – das geht nicht.”

Amthor ist wegen seiner Nebentätigkeit und Lobbyarbeit für das US-amerikanische IT-Unternehmen Augustus Intelligence massiv in die Kritik geraten. Er bezeichnete diese Tätigkeit inzwischen als Fehler und hat die Zusammenarbeit nach eigenen Angaben beendet. Die ihm eingeräumten Aktienoptionen habe er zurückgegeben.

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Merz und Amthor gelten als politische Freunde

Merz gilt als politischer Freund Amthors. Am Aschermittwoch war der frühere Unions-Fraktionschef beim Traditionellen Heringsessen im Wahlkreis des 27-Jährigen Bundestagsabgeordneten in Ueckermünde in Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten.

Beim traditionellen Heringsessen des CDU-Stadtverbandes Ueckermünde stoßen Philipp Amthor (l-r), CDU-Bundestagsabgeordneter, und Friedrich Merz, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der CDU im Bundestag, mit einem Glas Bier an.

Beim traditionellen Heringsessen des CDU-Stadtverbandes Ueckermünde stoßen Philipp Amthor (l-r), CDU-Bundestagsabgeordneter, und Friedrich Merz, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der CDU im Bundestag, mit einem Glas Bier an.

Merz sagte, er bedaure sehr, was passiert sei, weil er Amthor “als Menschen, als Abgeordneten und auch als Typ” schätze. “Ich hoffe, dass er die Sache aufklärt und seine politische Arbeit danach fortsetzen kann.”

Berliner Katholiken befassen sich mit Amthor

Außerdem befasst sich nun der Berliner Katholikenrat mit Amthor. “Wir haben viele Anfragen bekommen zu seiner Mitgliedschaft im Diözesanrat”, sagte der Geschäftsführer des Gremiums, Marcel Hoyer, am Donnerstag. Man wolle sich am kommenden Mittwoch dem Thema widmen. Ein Ausschluss stehe aber nicht an.

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Der 27-jährige Bundestagsabgeordnete war vor dem Bekanntwerden der Vorwürfe in den Diözesanrat gewählt worden, darin sind katholische Laien vertreten. Die Vollversammlung des Rats kommt im September zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen.

RND/dpa

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