„Der Tag“

Alles so teuer heute

Am Wochenende startet Rock am Ring am Nürburgring.

Am Wochenende startet Rock am Ring am Nürburgring.

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Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

die Festivalsaison geht wieder los. Heute startet in der Eifel Rock am Ring, eines der größten und traditionsreichsten Open-Air-Festivals Deutschlands. Nun hat es ja Tradition, dass bei Veranstaltungen dieser Art musikalisch eher auf Altbewährtes zurückgegriffen wird. Die Foo Fighters reisen zum Nürburgring, Kings of Leon und Machine Gun Kelly auch. Und die Toten Hosen und Limp Bizkit sind ebenfalls auf dem Ring.

Neu sind nicht die Bands, aber die Preise: Ein Ticket für das gesamte Wochenende gibt es kurz vor Festivalbeginn ab 231 Euro, das ist laut Medienberichten eine Preissteigerung um 30 Prozent. Die Kombination aus teuren Tickets und traditionellem Programm hat offenbar nicht alle überzeugt. Statt der 90.000 Besucher und Besucherinnen, die 2022 noch in die Eifel strömten, sind es in diesem Jahr wohl 20.000 Zuschauer und Zuschauerinnen weniger. Die Debatte wird im Sommer noch des Öfteren geführt werden: Viele Festivals haben die Preise deutlich erhöht.

Teurer Poker um Schwedens Nato-Beitritt

Ebenfalls den Preis deutlich in die Höhe treiben möchte offenbar der gerade im Amt bestätigte türkische Präsident im Poker um die Nato-Mitgliedschaft Schwedens. Der Nato-Beitritt des skandinavischen Landes, das aus Furcht vor einem russischen Angriff die Blockfreiheit aufgeben will, wird seit Monaten von der Türkei und von Ungarn blockiert. Recep Tayyip Erdogan stört sich am liberalen Umgang der Schweden mit kurdischen Aktivistinnen und Aktivisten. Viele sagen zudem, er wolle sich seine Zustimmung durch politische oder wirtschaftliche Vorteile teuer abkaufen lassen.

Bei der Parlamentswahl am 14. Mai konnte sich der Block um Recep Tayyip Erdogan eine Mehrheit sichern. Heute Mittag sollen die neuen Abgeordneten in Ankara vereidigt werden. Der Präsident kann dann mit einer Mehrheit im Parlament weitgehend durchregieren.

Vielleicht bringt die Wiederwahl Erdogans ja neuen Schwung in die Beitrittsverhandlungen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigte an, bald nach Ankara zu reisen. Ungeduldig zeigte sich Schwedens Außenminister Thomas Billström gestern beim Nato-Außenministertreffen in Oslo: „Es ist Zeit für die Türkei und Ungarn, mit der Ratifizierung der schwedischen Nato-Mitgliedschaft zu beginnen.“

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock unterstützte die Forderung – und bremste gleichzeitig einen weiteren ungeduldigen Anwärter auf die Nato-Mitgliedschaft. Die Ukraine, im Krieg mit Russland, die ebenfalls lieber heute als morgen in die Nato möchte, werde zwar mit offenen Armen empfangen, sagte sie sinngemäß und fügte wörtlich hinzu: „Zugleich ist auch klar, dass wir mitten in einem Krieg nicht über eine neuere Mitgliedschaft sprechen können.“

Sinkende Inflation

Die tatsächliche Teuerung im Euro-Raum ist derweil überraschend zurückgegangen. Die Verbraucherpreise stiegen im Mai noch um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag auf Basis einer ersten Schätzung mit. Schon wird an den Märkten diskutiert, ob die Inflation nun vielleicht ihren Höhepunkt schon hinter sich habe und damit auch die Politik der immer weiter steigenden Zinsen der Europäischen Zentralbank nicht länger nötig sei. Denn auch das macht das Leben für Verbraucherinnen und Verbraucher gerade sehr teuer.

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in diesen Tag,

Ihr Dirk Schmaler

Der Tag

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Zitat des Tages

Wenn einen die treuen Hundeaugen von Uli Hoeneß anschauen, kann man schwer Nein sagen.

Karl-Heinz Rummenigge,

langjähriger Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, zu seiner Rückkehr in den Aufsichtsrat der Münchner nach zwei Jahren Auszeit

 

Wer heute wichtig wird

Bundestrainer Hansi Flick gibt heute seinen Kader für die kommenden drei Juniländerspiele bekannt. Die Fußball-Nationalmannschaft bestreitet vor der Sommerpause zunächst ihr 1000. Länderspiel am 12. Juni in Bremen gegen die Ukraine. Anschließend folgen noch am 16. Juni ein Test in Warschau gegen Polen und die Partie am 20. Juni in Gelsenkirchen gegen Kolumbien. Der Dreierpack ist ein weiterer Testlauf für die Heim-EM im kommenden Jahr.

Bundestrainer Hansi Flick gibt heute seinen Kader für die kommenden drei Juniländerspiele bekannt. Die Fußball-Nationalmannschaft bestreitet vor der Sommerpause zunächst ihr 1000. Länderspiel am 12. Juni in Bremen gegen die Ukraine. Anschließend folgen noch am 16. Juni ein Test in Warschau gegen Polen und die Partie am 20. Juni in Gelsenkirchen gegen Kolumbien. Der Dreierpack ist ein weiterer Testlauf für die Heim-EM im kommenden Jahr.

 

Termine des Tages

Verteidigungsminister Boris Pistorius bricht zu einer einwöchigen Reise durch mehrere Staaten Asiens auf. Erste Station ist am Freitag Singapur, wo der SPD-Minister an der Sicherheitskonferenz Shangri-La-Dialog teilnimmt. Bei dem internationalen Treffen geht es sowohl um wachsenden Einfluss und Machtansprüche Chinas als auch um Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Rund sechs Monate nach dem gewaltsamen Tod einer 14-Jährigen im baden-württembergischen Illerkirchberg beginnt heute (10 Uhr) der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter vor dem Ulmer Landgericht. Angeklagt ist ein 27-Jähriger wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung.

 

Leseempfehlungen

Vom 12. bis zum 23. Juni wird über Deutschland ein gigantisches Manöver von Nato-Luftstreitkräften stattfinden. 239 Flugzeuge aus 25 Nationen nehmen teil. Das könnte nicht nur für Turbulenzen im Luftverkehr sorgen. Friedensaktivisten und ‑aktivistinnen organisieren bereits Proteste, Rechte wittern die Verschwörung. Wie die Nato den Krieg im deutschen Luftraum simuliert (+).

Der Pride Month ist in der LGBTQIA+-Szene ein besonderes Ereignis. Jedes Jahr findet er im Juni statt, verbunden mit Straßenparaden, Feiern und Protestaktionen. Doch was wird da eigentlich genau gefeiert? Und welche Bedeutung hat der Pride Month? Fragen und Antworten im Überblick.

 

Aus unserem Netzwerk: Ist alt werden „nichts für Feiglinge“?

Eine Pflegedienstleiterin will die unzumutbaren Zustände in einem Pflegeheim in Brandenburg nicht länger mittragen und informiert die Heimaufsicht. Ihr Arbeitgeber kündigt der Whistleblowerin fristlos, wie die „Märkische Allgemeine“ berichtet (+). Jetzt ist der Fall vor Gericht gelandet.

 

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