Alles muss raus – Deutschland wird zum Großspender

In Deutschland wird bald nicht mehr mit Astrazeneca geimpft.

In Deutschland wird bald nicht mehr mit Astrazeneca geimpft.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

es ist knapp zwei Wochen her, da platzte auch das letzte bisschen Hoffnung bei der Tübinger Firma Curevac, einen brauchbaren Corona-Impfstoff herstellen zu können. Damit war klar: Das Unternehmen um Investor und Milliardär Dietmar Hopp muss Millionen von Dosen wegwerfen. Lieferungen an Drittländer sind ebenfalls unmöglich.

Für die deutsche Impfkampagne ist das schon längst kein Rückschlag mehr. Dosen von Biontech, Moderna und Johnson & Johnson sind schließlich genügend da. Und dann ist da ja noch Astrazeneca. Das ist in Deutschland allerdings mit einem Verfallsdatum versehen. Der Impfstoff Vaxzevria von Astrazeneca kann letztmalig am 9. November (Lieferung 22. November) in den Apotheken bestellt werden. Ärztinnen und Ärzte sollten dann nur so viele Dosen ordern, wie sie bis Ende November verimpfen können.

Der Bezug neuer Impfstoffdosen sei aufgrund der Abgabe der Kontingente an die internationale Impfstoffinitiative Covax derzeit nicht geplant, hieß es.

17 Millionen Dosen Astrazeneca abgegeben

Doch wie läuft es eigentlich mit der Abgabe von Corona-Impfdosen an andere Länder? Mein Kollege Paul Gross hat exklusive Zahlen zusammentragen, die zeigen, wie viel Impfstoff aus Deutschland inzwischen an andere Staaten verteilt wurde.

Die durchaus beträchtliche Zahl: Mehr als 17 Millionen Dosen Astrazeneca wurden bislang an die WHO und einzelne Länder gespendet. Die meisten Dosen hat Vietnam auf direktem Wege erhalten (2,6 Millionen), es folgen die Ukraine, Ägypten, Ghana und Namibia. In der Auflistung enthalten sind auch 350.000 Dosen, die nach Thailand geliefert werden sollen. Diese Lieferungen stehen aber noch aus.

„Damit sind seitens des Bundes keine Bestände an Astrazeneca mehr auf Lager“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheits­ministeriums dem Redaktions­Netzwerk Deutschland.

Derweil steuert der Kampf um die Eindämmung der Pandemie mal wieder auf neue Höhepunkte zu. Die Zahl der Neuinfektionen und die Inzidenzen steigen rasant. Inwieweit sich dieser Anstieg auf die Hospitalisierung und die Zahl der Corona-Toten auswirkt, wird sich erst in einigen Wochen zeigen.

An einen „Freedom Day“ dürfte jedenfalls nicht so schnell zu denken sein. Die vierte Welle nimmt schneller Fahrt auf, als es uns lieb sein kann.

 

Zitat des Tages

Jeder, der sagt, das sei ein gelbes Sondierungspapier, der soll mal nachschauen, was da ganz klar fest vereinbart ist.

Saskia Esken,

SPD-Chefin, über Kritik am Ergebnis der Sondierung von SPD, Grünen und FDP

 

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Nachdem die Sorge um Corona den Familienalltag der vergangenen Monate bestimmte, sehen sich Eltern nun mit weiteren Hiobsbotschaften konfrontiert: vollen Kinderkliniken und einem zirkulierenden Erreger, der für Kinder viel gefährlicher ist als Sars-CoV-2. Doch wie viel Angst müssen Eltern vor dem sogenannten respiratorischen Synzytialvirus, kurz RSV, wirklich haben? RND-Mitarbeiterin Leonie Schult gibt Antworten.

­Der Schock über den Tod einer Kamerafrau bei einem Westerndreh in den USA hält an. Die Polizei ermittelt, wie Schauspieler Alec Baldwin mit einer Requisitenwaffe den tödlichen Schuss abfeuern konnte. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Fall haben wir hier zusammengestellt.

 

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An den Universitäten in Hannover und Duisburg sollte am Mittwoch eine neue Biografie über den chinesischen Machthaber Xi Jinping vorgestellt werden. Auf Druck aus China wurden die geplante Onlinelesungen aber kurzfristig abgesagt. Der herausgebende Piper-Verlag spricht von einem „verstörenden Signal“. Die ganze Geschichte gibt es bei den Kollegen der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.

 

Termine des Tages

Mehr als 21 Millionen Menschen sind heute in Afghanistans großem Nachbarland Usbekistan zur Präsidentenwahl aufgerufen. In der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik wird mit einem haushohen Sieg des 64 Jahre alten Amtsinhabers Schawkat Mirsijojew gerechnet. Neben dem Staatschef, der nach dem Tod des Diktators Islam Karimow 2016 das abgeschottete Land nach außen deutlich öffnete, sind drei weitere Kandidaten und eine Bewerberin zugelassen. Sie haben als kaum bekannte Politiker und Politikerin regierungstreuer Parteien nach Meinung von Beobachtern keine Chance.

Einen Tag nach den Damen starten auch die deutschen Skiherren in die alpine Weltcupsaison. Der Allgäuer Stefan Luitz gilt beim Riesenslalom in Sölden heute (10 und 13.30 Uhr, ARD/Eurosport) als größter deutscher Hoffnungsträger. Alexander Schmid, den in der Vorbereitung eine Sehnenverletzung im Knie plagte, und Julian Rauchfuß komplettieren das Team des Deutschen Skiverbandes.

 

Wer heute wichtig wird

Der Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe wird heute in der Frankfurter Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Der seit 1950 vergebene Preis ist mit 25.000 Euro eine der bedeutendsten Auszeichnungen des Landes. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ehrt damit eine Persönlichkeit, die zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat.

Der Schriftstellerin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe wird heute in der Frankfurter Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Der seit 1950 vergebene Preis ist mit 25.000 Euro eine der bedeutendsten Auszeichnungen des Landes. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ehrt damit eine Persönlichkeit, die zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat.

 

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