Alexander Mitsch – der „Merkel-muss-weg“-Mann der CDU

Der Vorsitzende der „Werteunion“ in der CDU, Alexander Mitsch, hat ein Problem mit Angela Merkel und ihrer Flüchtlingspolitik.

Der Vorsitzende der „Werteunion“ in der CDU, Alexander Mitsch, hat ein Problem mit Angela Merkel und ihrer Flüchtlingspolitik.

Berlin. Wenn man alles zusammenzählt, dann ist es so, dass Angela Merkel die Marathonkarriere von Alexander Mitsch beendet hat. Die Kanzlerin hat sich gelassen gezeigt als 2015 die Zahl der Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien und von anderswo nach oben schnellte. Mitsch hat sich darüber aufgeregt. Er hat andere Verärgerte gesucht und in der CDU einen Kreis gegründet, der gegenhalten sollte. „Konrads Erben“ hieß der erst, unter Bezug auf den CDU-Gründer Konrad Adenauer.

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Vor zwei Jahren ist daraus die "Werteunion" geworden, das klingt wuchtiger und weniger verspielt. Mitsch ist der Vorsitzende und hat keine Zeit mehr für lange Läufe.

Eine „inhaltliche und personelle Erneuerung“ der CDU hat sich die Werteunion vorgenommen. Mitsch sagt: „Die CDU hat sich von mir weg bewegt.“ Da wo er politisch stehe, sei früher die Mitte der CDU gewesen. Mitsch war lange in der baden-württembergischen Jungen Union aktiv. Er erzählt, er habe damals für den Schutz der Wale gekämpft und für den Nato-Doppelbeschluss.

Appell an AfD-Wähler

Die Werteunion propagiert das "Leitbild Vater, Mutter, Kinder". In ihrem "Konservativen Manifest" finden sich Sätze wie dieser: "Als dicht besiedeltes Industrieland ist Deutschland ungeeignet zur Aufnahme von Asylbewerbern und Flüchtlingen."

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Sie findet, enttäuschte CDU-Mitglieder seien bei ihr besser aufgehoben als in der AfD.

Mitsch hat gerade mal wieder Angela Merkel zum Rücktritt aufgefordert. Konservativer Flügel, so nennt sich die Werteunion. Sie hat 2000 Mitglieder, einen Bruchteil nur des Sozial- und des Wirtschaftsflügels. Für ihre Größe aber ist die Truppe relativ präsent.

Das liegt vor allem an Mitsch: Für Journalisten ist der 51-Jährige Heidelberger Diplom-Kaufmann gut erreichbar, er formuliert prägnant.

Viel Parteiprominenz hat er nicht in seinen Reihen. Bislang war der ehemalige hessische CDU-Fraktionschef Christean Wagner einer der bekanntesten Köpfe.

Neulich ist Hans-Georg Maaßen dazu gestoßen, der gerade als Verfassungsschutzchef gehen musste. Auch er hat sich über Merkels Flüchtlingspolitik geärgert, er sieht sich zudem als politisches Opfer. Die Werteunion hat seinen Beitritt gefeiert.

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Merkel, Merz, Kramp-Karrenbauer

In der Bundes-CDU sagen viele, die Werteunion sei nicht relevant. Im Rennen um den CDU-Vorsitz hat die Werteunion Friedrich Merz unterstützt. Kramp-Karrenbauer siegte und gab Signale in Richtung der Enttäuschten: Sie sprach von Grenzschließungen und machte einen Witz über das dritte Geschlecht.

„Sie bewegt sich geschickt in die richtige Richtung“, stellt Mitsch fest. Angela Merkel hat die Werteunion immer gemieden. Kramp-Karrenbauer traf sich als Generalsekretärin schon früh mit Mitsch. Als „Meilenstein“ wird das auf der Internet-Seite der Werteunion vermerkt.

Mitsch findet, dass Kramp-Karrenbauer den Kanzlerjob durchaus übernehmen könne. Merz solle da dann auch mitmischen, findet er. „Das Duo wäre fast unschlagbar.“

Von Daniela Vates/RND

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