Militärische Großübung Air Defender: Unionsfraktion will Zahl der Flugplätze überprüfen
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Im Juni startet die Nato ihre bisher größte Luftübung. Dafür müssen auch Teile des deutschen Luftraums gesperrt werden.
© Quelle: imago images/StockTrek Images
Berlin. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johann Wadephul, hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) angesichts der bevorstehenden militärischen Großübung „Air Defender“ vom 12. bis zum 23. Juni aufgefordert, zu prüfen, ob es in Deutschland genug geeignete militärische Flugplätze gibt.
„Die Übung zeigt einmal mehr, dass wir die Verteidigung Europas in allen Dimensionen denken müssen“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die Luftwaffe ist das Mittel der schnellen Reaktion. Sowas muss geübt werden, nun erneut seit der Zeit des sogenannten Kalten Krieges.“ Wadephul fuhr fort: „Die USA zeigen in diesen Tagen, dass sie verlässlich an unserer Seite stehen. Für Deutschland zeigt sich, dass wir die erforderliche Infrastruktur, hier vor allem Flugplätze, zur Verfügung stellen müssen. Der Verteidigungsminister sollte hier den Bestand kritisch prüfen.“
Der stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsverteidigungsausschusses, Henning Otte (CDU), sagte dem RND: „Die Übung Air Defender wird die größte Verlegung von Luftstreitkräften in Europa seit Bestehen der Nato. Deutschland übernimmt dabei als Gastgeber Verantwortung auch als Drehscheibe. Unsere Soldatinnen und Soldaten werden bei Planung und Durchführung dieser Übung ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen.“ Die Übung zeige, „dass Deutschland in der Nato und in Europa fest verwurzelt für Freiheit und Sicherheit einsteht“.
An der Übung Air Defender 2023 unter deutscher Führung sollen nach Luftwaffenangaben 25 Nationen mit 239 Flugzeugen und rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten teilnehmen. Während der zweiwöchigen Operation sollen jeweils von Montag bis Freitag drei Lufträume zeitversetzt für die zivile Luftfahrt gesperrt werden. Dabei soll ein Übungsraum Ost über Mecklenburg-Vorpommern und der Ostsee jeweils von 10 bis 14 Uhr für die militärische Nutzung reserviert sein, ein Raum Süd von Bayern nach Baden-Württemberg von 13 bis 17 Uhr und ein Raum Nord über der Nordsee von 16 bis 20 Uhr. Hauptsächlich werden in Deutschland die Flugplätze in Jagel und Hohn in Schleswig-Holstein, Wunstorf in Niedersachsen, Spangdahlem in Rheinland-Pfalz und Lechfeld in Bayern genutzt werden.