Überraschungsausflug nach Kabul: Scharfe Kritik an Abgeordneten wegen Reise nach Afghanistan

Zwei US-Abgeordnete reisen nach Kabul: Kritik nach Afghanistan-Flug

Zwei US-Abgeordnete reisen nach Kabul: Kritik nach Afghanistan-Flug

Washington. Ein unangekündigter Trip von zwei US-Abgeordneten zum Flughafen in Kabul - inmitten der Evakuierungseinsätze dort - hat scharfe Kritik ausgelöst. Die Parlamentarier Seth Moulton und Peter Meijer waren ohne vorherige Absprache mit den zuständigen Regierungsstellen zum Airport der afghanischen Hauptstadt gereist, um sich dort ein Bild von dem Einsatz der US-Kräfte zu machen, wie sie in einer anschließenden schriftlichen Stellungnahme erklärten. Als Kongressmitglieder hätten sie die Aufgabe, Regierungsstellen zu beaufsichtigen, und dies gelte bei dem laufenden Einsatz in Afghanistan ganz besonders, argumentierten sie.

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Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte am Mittwoch in Washington: „Wir wussten nichts von diesem Besuch.“ Und man empfehle auch keine VIP-Trips „in einer sehr angespannten, gefährlichen und dynamischen Situation“ in Kabul. „Der Minister hätte es, glaube ich, zu schätzen gewusst, vor dem Besuch die Gelegenheit zu einem Gespräch zu haben.“

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Kritik am VIP-Trip nach Kabul

Die Abgeordneten hätten am Flughafen mit Kommandeuren und Soldaten gesprochen, sagte Kirby. Er betonte aber, die Parlamentarier hätten mit ihrem Besuch Zeit geraubt „von dem, was wir an diesem Tag geplant hatten“.

Auch die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kritisierte den Trip der Kongressmitglieder und rief die restlichen Abgeordneten der Kammer auf, auf keinen Fall diesem Beispiel zu folgen.

Regierungsmitarbeiter sind höchst verärgert

Moulton ist Demokrat, Meijer Republikaner. Es war zunächst unklar, wie genau die beiden es ohne Wissen des Außen- oder Verteidigungsministeriums bis an den Flughafen Kabul schafften. In ihrer Stellungnahme betonten sie, auf dem Rückflug hätten sie leere Sitze für Crew-Mitglieder eingenommen, um sicherzustellen, keinem Schutzbedürftigen einen Platz bei der Evakuierung wegzunehmen.

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Die „Washington Post“ zitierte ohne Namensnennung einen Regierungsmitarbeiter, der sich höchst verärgert äußerte und die Aktion „idiotisch“ und „selbstsüchtig“ nannte. Die beiden hätten den Einsatz gestört, „nur um einen Moment vor den Kameras zu haben“.

RND/dpa

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