Gefahr der Verfolgung: Pro Asyl fordert Abschiebestopp für Afghanistan

Abgelehnte Asylbewerber werden zum Transport zum Flughafen abgeholt.

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Frankfurt a.M. Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl fordert einen sofortigen dreimonatigen Abschiebestopp für Afghanistan.

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Letzte deutsche Soldaten aus Afghanistan abgezogen
ARCHIV - 25.12.2002, Afghanistan, Kabul: Deutsche Soldaten stehen neben den S��rgen ihrer Kollegen auf dem Milit��rflughafen Kabul bei einer Gedenkfeier, bevor sie die Leichen nach Deutschland zur��ckbringen. Bei einem Hubschrauberabsturz in Afghanistan sind am Samstag, 21. Dezember, sieben deutsche Soldaten ums Leben gekommen. (zu "Afghanistan-Einsatz beendet: Bundeswehr hat Feldlager verlassen") Foto: Manish Swarup/AP POOL/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Inmitten einer sich zuspitzenden Sicherheitslage in Afghanistan haben die letzten deutschen Soldaten das Krisenland verlassen.

Das Auswärtige Amt müsse einen neuen Lagebericht zu dem Land erstellen, der die Entwicklungen der vergangenen Wochen und die verschlechterte Sicherheitslage berücksichtige, erklärte die Organisation am Dienstag in Frankfurt am Main. Eine für Dienstag aus Hannover geplante 40. Sammelabschiebung sei unverantwortlich und solle gestoppt werden.

Ein neuer Lagebericht des Auswärtigen Amtes sei überfällig, da der derzeitige Bericht, auf dessen Grundlage Behörden und Gerichte die Lage einschätzen, ein Jahr alt sei, sagte der Geschäftsführer von Pro Asyl, Günter Burkhardt.

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Eine Anfang Juni dieses Jahres veröffentlichte Studie der Expertin Friederike Stahlmann komme zu dem Ergebnis, dass aus Deutschland abgeschobene Afghanen einer erneuten Verfolgung durch die Taliban ausgesetzt seien. Ihnen würden wegen der Flucht nach Europa Verrat, Verwestlichung, unmoralisches Verhalten oder die Abkehr vom Islam vorgeworfen.

Seit den Recherchen sei die Lage in Afghanistan angesichts des Abzugs der Nato-Truppen und des Vormarschs der Taliban-Miliz noch schlimmer geworden, erklärte die Organisation. Nach Angaben der Vereinten Nationen starben in dem Land von Januar bis März mehr als 570 Menschen bei Anschlägen, gezielten Tötungen und Überfällen bewaffneter Gruppen, mehr als 1.200 wurden verletzt.

RND/cle/epd

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