Maas will auch nach Abzug internationaler Truppen weiter nach Afghanistan abschieben
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Bundesaußenminister Heiko Maas, SPD, bei einem Ministertreffen der Stockholm-Initiative für nukleare Abrüstung.
© Quelle: imago images/photothek
Madrid. Bundesaußenminister Heiko Maas hält Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber nach Afghanistan trotz der sich immer weiter verschlechternden Sicherheitslage noch für vertretbar.
„Bisher gab es sicherlich eine Zunahme von Gewalt, die es auch in der Vergangenheit gegeben hat. Sollte sich das weiter dramatisieren, wird sich das auch in unseren Berichten niederschlagen“, sagte Maas am Montag in Madrid.
„Welche Auswirkungen das dann auf die Frage hat, ob Menschen noch abgeschoben werden können nach Afghanistan, wird man dann sehen. Bei dem was, wir bisher an Informationen haben, halte ich die bisherige Praxis aber nach wie vor für vertretbar.“
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Seit 2016 sind mehr als 1000 Migranten nach Afghanistan zurückgebracht worden, überwiegend Straftäter. Der nächste Flug ist für diesen Dienstag geplant. Das Auswärtige Amt erstellt in regelmäßigen Abständen Berichte zur Sicherheitslage in Afghanistan, die dann Grundlage für die Entscheidung über Abschiebungen sind.
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© Quelle: Reuters
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RND/dpa