Afghanistan-Einsatz: Großer Zapfenstreich soll verschoben werden
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Zahlreiche Soldaten stehen im Jahr 2015 bei einem Großen Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude in Berlin (Archivbild).
© Quelle: picture alliance / dpa
Berlin.Angesichts der absehbaren erneuten Entsendung deutscher Soldaten nach Afghanistan soll der geplante Abschlussappell und Große Zapfenstreich für den bisherigen Einsatz verschoben werden. Das kündigte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Samstag in Berlin an. Sie werde dies in Abstimmung mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) dem Bundeskabinett vorschlagen.
„Für eine sachgerechte Bilanzierung und eine Würdigung ist vor dem Hintergrund der Entwicklungen in Afghanistan jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Die volle Aufmerksamkeit gilt der Evakuierung der zu Schützenden“, hieß es in einer Mitteilung der CDU-Politikerin.
Taliban nehmen zweitgrößte Stadt Afghanistans ein
Nach Angaben der radikal-islamistischen Gruppierung steht nun auch Kandahar, die zweitgrößte Stadt Afghanistans unter ihrer Kontrolle.
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Zapfenstreich vor Reichstagsgebäude war geplant
Die Bundeswehr hatte ihren fast 20 Jahre dauernden Einsatz am Hindukusch Ende Juni mit der Rückkehr der letzten Soldaten beendet. Am 31. August sollte es im Bendler-Block, dem Sitz des Verteidigungsministeriums in Berlin, zunächst eine Kranzniederlegung, einen Appell und Gespräche von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Hinterbliebenen und Angehörigen geben. Danach war der Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude geplant.
Nun soll die Bundeswehr zur Evakuierung deutscher Staatsbürger und von Ortskräften, die für Deutschland gearbeitet haben, aber nochmals nach Afghanistan geschickt werden. Dazu muss der Bundestag ein neues Mandat erteilen.
RND/dpa