Afghanistan: Bundeswehrmaschine zu Evakuierung gestartet
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Transportflugzeuge vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe stehen in der Nacht auf dem Fliegerhorst Wunstorf in der Region Hannover, Soldaten besteigen eine der Maschinen.
© Quelle: Fernando Martinez/TNN/dpa
Berlin/Wunstorf. Die Bundeswehr ist zur Evakuierung deutscher Staatsbürger und afghanischer Ortskräfte mit einem ersten Transportflugzeug nach Afghanistan aufgebrochen. Am niedersächsischen Fliegerhorst in Wunstorf (Region Hannover) startete am Montagmorgen eine Maschine des Typs A400M nach Kabul.
Fallschirmjäger der Bundeswehr sollen am Montag in den Militärtransportern in der afghanischen Hauptstadt ankommen, um deutsche Staatsbürger und einheimische Helfer vor den Kämpfern der militant-islamistischen Taliban in Sicherheit zu bringen. Am selben Tag trifft nach Angaben aus Sicherheitskreisen ein sogenanntes Krisenunterstützungsteam (KuT) aus Experten verschiedener Ministerien in der afghanischen Hauptstadt ein.
In der usbekischen Hauptstadt Taschkent soll ein zweites Team eine Drehscheibe („Hub“) für die Rettung von Menschen vor den Islamisten organisieren. Es geht um den bislang wohl größten Evakuierungseinsatz der Bundeswehr - und um einen gefährlichen, wie Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Sonntagabend in Berlin deutlich machte.
Evakuierungsflüge aus Kabul wieder aufgenommen
Nachdem am Montag auf dem Rollfeld des Flughafens Kabul hunderte Menschen standen, ist dieses nun geräumt worden, was das Ausfliegen von Menschen erleichtert.
© Quelle: Reuters
40 Deutsche nach Evakuierung in Katar gelandet
Die ersten Angehörigen der deutschen Botschaft in Kabul waren bereits aus Kabul ausgeflogen werden. In der Nacht zu Montag landeten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur 40 Mitarbeiter der deutschen Botschaft mit einem US-Flugzeug in Doha im Golfemirat Katar. An Bord der Maschine waren auch vier Angehörige der Schweizer Vertretung in Afghanistan.
Neben dem Personal der deutschen Botschaft sollen auch afghanische Ortskräfte, die früher für die Bundeswehr oder Bundesministerien gearbeitet haben oder jetzt noch arbeiten, nach Deutschland gebracht werden. Abgesichert werde die Evakuierung von der Division Schnelle Kräfte, einer Spezialeinheit der Bundeswehr, die für Evakuierungen ausgebildet ist. „Wir sind auf alle Szenarien eingerichtet“, betonte Kramp-Karrenbauer.
Personal bereits am Flughafen
Angesichts des rasanten Vormarsches der Taliban ist das Personal der Botschaft aus Sicherheitsgründen bereits zum Flughafen gebracht worden, der von US-Streitkräften abgesichert wird. Für viele Ortskräfte sind die Wege ins rettende Kabul bereits versperrt, nachdem die Taliban ihren Eroberungsfeldzug im Eiltempo und oft auch gegen kampflos kapitulierende Regierungskräfte fortsetzen.
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Von der Bundeswehr eingesetzt werden vor allem Fallschirmjäger der Division Schnelle Kräfte (DSK), die die Bundeswehr als Teil der Nationalen Risiko- und Krisenvorsorge für diese Aufgabe bereithält. Die Spezialisten sind in Saarlouis (Saarland) und Seedorf (Niedersachsen) stationiert und gehören allesamt der Luftlandebrigade 1 an. Zudem sind deutsche Militärpolizisten („Feldjäger“) und Bundeswehrsanitäter beteiligt.
RND/dpa