Entwicklungsorganisation GIZ: 700 Ausreiseanträge von afghanischen Ortskräften
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Mit solchen Transportflugzeugen vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe sollen Gefährdete aus Afghanistan ausgeflogen werden.
© Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Berlin.Knapp 700 afghanische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der staatlichen Entwicklungsorganisation Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und deren Familien haben bisher ihre Ausreise nach Deutschland beantragt. Das sagte eine Sprecherin der GIZ am Dienstag dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die Zahl gebe den Stand von Montagmittag wieder.
1000 Beschäftigte in Afghanistan
Insgesamt beschäftigt die GIZ den Angaben zufolge rund 1000 nationale Mitarbeitende in Afghanistan. Die zuletzt 13 deutschen und internationalen Beschäftigten hätten das Land bereits verlassen. Alle Projekte vor Ort wurden laut GIZ zunächst ausgesetzt.
Die Anmeldungen zur Ausreise lege die GIZ dem Entwicklungsministerium gesammelt zur Genehmigung vor, hieß es weiter. Berechtigt sind den Angaben zufolge alle, die aktuell bei der GIZ beschäftigt oder innerhalb der letzten zwei Jahre ausgeschieden sind. Die GIZ habe ihre nationalen Mitarbeitenden über die verschiedenen Möglichkeiten informiert und unterstütze diejenigen, die mit ihren Kernfamilien ausreisen möchten, bei der Organisation.
Die Bundesregierung hatte am Wochenende das Ausreiseverfahren für afghanische Ortskräfte beschleunigt: So gilt ein Schnellverfahren ohne Prüfung der individuellen Gefährdungslage. Für die Ausreisenden sollen erst bei Ankunft in Deutschland Visa vergeben werden.
Die GIZ übernimmt für die Bundesregierung als sogenannte Durchführungsorganisation den Großteil aller Entwicklungshilfeprojekte weltweit. In Afghanistan war sie bisher zum Beispiel im Bereich der Berufsbildung und der Förderung von Frauen und Mädchen tätig.