AfD lässt Masken für Klinik nähen – die fühlt sich ausgenutzt

AfD-Vertreter mit der Modeatelier-Besitzerin Heike Winter (M.) vor dem Klinikum Dresden. Rechts außen Landtagsvizepräsident André Wendt, daneben Fraktionschef Jörg Urban.

AfD-Vertreter mit der Modeatelier-Besitzerin Heike Winter (M.) vor dem Klinikum Dresden. Rechts außen Landtagsvizepräsident André Wendt, daneben Fraktionschef Jörg Urban.

Dresden. Mit Schutzmasken vor den Gesichtern lassen sich vier AfD-Politiker vor dem Uniklinikum Dresden fotografieren. Die Gruppe, darunter Landtagsfraktionschef Jörg Urban und Landtagsvizepräsident André Wendt, begleitete die Dresdner Modeatelierbesitzerin Heike Winter, die dem Krankenhaus eine Tüte mit 200 Textil-Atemschutzmasken überreichte. Angekündigt war die Spende vorab telefonisch als milde Gabe von Abgeordneten des Landtags – ohne Nennung der Fraktion.

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Am Donnerstag feierte die Fraktion ihre Mildtätigkeit breit per Pressemitteilung und in den sozialen Netzwerken. In einem Video von AfD-TV sprechen Wendt und die Winter ausführlich über die Aktion. Winter und ihre Mitarbeiterinnen fertigten die Masken an, die AfD zahlte – und nutzte die Aktion öffentlichkeitswirksam aus.

“Wir sind ein weltoffenes Haus”

Ausgenutzt fühlt sich nun auch das Klinikum. Pflegedirektorin Jana Luntz nennt die PR-Aktion der AfD “perfide”. Dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sagt sie: “Wir werden politisch instrumentalisiert. Uns hat niemand gesagt, dass die Spende von der AfD kommt.” Im Klinikum ist man in diesen Tagen unter Dauerstress: Gerade wurde der erste Covid-19-Patient aus dem italienischen Bergamo übernommen.

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Schutzmasken brauchen sie im Klinikum dringend. Und die Dresdner spenden. Mehrere Dutzend Sendungen kommen pro Tag, teilweise mit handgemalten Karten und Sätzen wie “Ihr seid unsere Helden” und “Wir lieben euch”. Nur die AfD nutzt ihre Spende für politischen Profit. “Das vergiftet alles andere”, sagt Luntz. Sie möchte eines klarstellen: “Wir sind ein weltoffenes Haus. Wir helfen jedem, egal, woher er oder sie kommt.”

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Einen Tag später gab das Klinikum die Masken an die Flüchtlingsambulanz weiter.

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