Extremismusforscher: AfD bundesweit rechtsextrem dominiert

Andreas Kalbitz, ehemaliger Vorsitzender der AfD in Brandenburg und Alexander Gauland, Fraktionsvorsitzender der AfD im Bundestag.

Andreas Kalbitz, ehemaliger Vorsitzender der AfD in Brandenburg und Alexander Gauland, Fraktionsvorsitzender der AfD im Bundestag.

Potsdam. Für den Potsdamer Extremismusforscher Gideon Botsch ist in der AfD eine rechtsextremistische Gesinnung verbreitet. "Die AfD bundesweit ist noch nicht durchgängig rechtsextrem, muss aber nach wie vor als rechtsextrem dominiert betrachtet werden", sagte der Leiter der Forschungsstelle Antisemitismus und Rechtsextremismus des Moses Mendelssohn Zentrums an der Universität Potsdam der Deutschen Presse-Agentur.

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Der brandenburgische Verfassungsschutz hatte jüngst den gesamten AfD-Landesverband zum Verdachtsfall erklärt. Er begründete dies am Montag unter anderem mit extremistischen Positionen. Der bisherige Landeschef Andreas Kalbitz ist einer der Wortführer des rechtsnationalen "Flügels" um den Thüringer AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke, der sich mittlerweile nach eigenen Angaben aufgelöst hat.

Nicht alle Brandenburger AfD-Politiker rechtsextrem

Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte den "Flügel" im März als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" eingestuft. Im Mai erklärte der AfD-Bundesvorstand die Mitgliedschaft von Kalbitz mit Mehrheit für nichtig, Kalbitz geht dagegen rechtlich vor.

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"Wir bezeichnen den brandenburgischen Landesverband seit langem als rechtsextrem", sagte der Politikwissenschaftler. "Das schließt nicht aus, dass es Einzelne gibt, die nicht rechtsextrem sind, aber die spielen im Landesverband keine nennenswerte Rolle." Ähnlich wie der Verfassungsschutz schätzte Botsch ein, dass der AfD-Landesverband Brandenburg "sehr stark "Flügel"-orientiert" sei. "Aber er wäre auch ohne "Flügel" als rechtsextrem zu bewerten", erklärte der Forscher. "Bei einer Reihe von AfD-Politikern im Land kennen wir keine Anbindung an den Flügel, sehen sie aber klar im rechtsextremen Kontext, teilweise mit deutlichen Kontakten auch ins Neonazi-Lager."

RND/dpa

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