Nach Festnahme von 16 Ortskräften: UN erhebt Vorwürfe gegen äthiopische Regierung
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Der UN-Sicherheitsrat tagt zur Lage in Äthiopien im UN-Hauptquartier.
© Quelle: Manuel Elias/UN Photo/XinHua/dpa
Bei der nach Verhängung des Ausnahmezustands entstandenen Verhaftungswelle in Äthiopien sind auch 16 Ortskräfte der Vereinten Nationen festgenommen worden. UN-Sprecher Stéphane Dujarric teilte am Dienstag mit, sie würden in Addis Abeba gegen ihren Willen festgehalten. Der äthiopische Regierungssprecher Legesse Tulu sagte, die UN-Mitarbeiter seien wegen „ihres Fehlverhaltens und ihrer Teilnahme an Terrorakten“ festgenommen worden. Es gebe keinen Zusammenhang mit ihrem Beruf und ihrer Arbeit. Details nannte er nicht.
Aus humanitären Kreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AP, alle Festgenommenen stammten aus der aufständischen Region Tigray. Die von der äthiopischen Regierung geschaffene Menschenrechtskommission zeigte sich in dieser Woche besorgt darüber, dass die neue Verhaftungswelle auf ethnische Zugehörigkeit gegründet sei und auch ältere Menschen und Mütter mit Kindern erfasse.
Festnahmen „völlig inakzeptabel“
In Washington sagte der Außenamtssprecher Ned Price, sollten die Berichte über Festnahmen allein wegen der ethnischen Zugehörigkeit zutreffen, wäre das „völlig inakzeptabel“.
Die äthiopische Regierung hat angesichts militärischer Erfolge der Rebellen in der Region Tigray den Ausnahmezustand verhängt und erklärt, Personen würden festgenommen, die verdächtigt würden, die seit einem Jahr gegen die Zentralregierung kämpfenden Kräfte Tigrays zu unterstützen.
Im Oktober hat die Regierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed sieben UN-Mitarbeiter ausgewiesen – unter dem Vorwurf, die humanitäre Krise in dem Land zu übertreiben. Die UN warnen vor einer humanitären Katastrophe in den umkämpften Regionen.
RND/AP