Jugendorganisationen fordern Verlängerung des 9-Euro-Tickets bis Ende 2022
Ein 9-Euro-Ticket für Juli 2022 am Hauptbahnhof Frankfurt am Main
© Quelle: Arne Dedert/dpa
Ein Bündnis aus zehn Gewerkschaftsjugendorganisationen, Parteijugenden und Umweltverbänden drängt auf die Weiterführung des 9-Euro-Tickets bis Ende 2022 und als Anschlussangebot einen kostenfreien ÖPNV. „Wir fordern eine Weiterführung des 9-Euro-Tickets bis mindestens Ende dieses Jahres und langfristig kostenlosen Nahverkehr für alle“, kündigte die Initiatorin des Bündnisses und geschäftsführende Bundesjugendleitung der EVG-Jugend, Victoria Ebnet, im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) an.
„Gleichzeitig muss das Personal massiv aufgestockt werden und intensiv in die Ausbildung investiert werden, nicht nur bei der Bahn, sondern auch in der Industrie, um Fahrzeuge bauen zu können“, ergänzte Ebnet.
Finanzierung durch „Abschaffung klimaschädlicher Subventionen“ geplant
Das Bündnis will am Freitagvormittag seine Forderung in einer Pressekonferenz vorstellen. Durch den Abbau klimaschädlicher Subventionen solle das Angebot bezahlt werden: „Finanziert werden soll das unserer Meinung nach durch die Abschaffung klimaschädlicher Subventionen wie dem Dienstwagenprivileg, und die Einführung etwa einer Kerosinsteuer“, sagte Ebnet weiter.
„Wir haben das Bündnis aus aktuellem Anlass gegründet, um bundesweit die Meinung junger Menschen zu vertreten, weil der Start des 9-Euro-Tickets gezeigt hat, dass ein günstiger Nahverkehr die Menschen in die Züge lockt und sie bereit sind, ihr Fahrzeug auch mal stehen zu lassen“, fügte sie hinzu. Diese spontane Idee der Regierung müsse der Startschuss für einen gut durchdachten, mitarbeiter- und fahrgastfreundlichen öffentlichen, kostenfreien Verkehr sein.
Finanziert eine Reform der Dienstwagenbesteuerung ein günstiges Nahverkehrsticket?
Verbände und Politik diskutieren über Nachfolgelösungen für das 9-Euro-Ticket. Strittig ist vor allem, wer zahlt.
© Quelle: dpa
Bündnis befürchtet ohne Förderung Zerfall des ÖPNVs
Das Bündnis befürchte, „dass der ÖPNV durch die Inflation noch teurer wird und die Qualität langfristig abnehmen wird, weil am falschen Ende gespart wurde und der ÖPNV kurz vor dem Zerfall steht“, hieß es weiter. „Das wird die Menschen vom Bahnfahren abhalten. Wir brauchen die Bahnen für die dringend notwendige Verkehrswende, ohne die Mitarbeitenden zu überlasten.“
Teil des Bündnisses sind neben der Jugendorganisation der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die BUND-Jugend, der Deutsche Bundesjugendring, die DGB-Jugend, die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten, die Grüne Jugend, die Linksjugend solid, sowie die Naju, Fridays for Future und die Naturfreunde Jugend.
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter