60. Jahrestag des Elysée-Vertrags

Scholz dankt Frankreich für Freundschaft – auf Französisch

Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron bei einem Treffen im Oktober des vergangenen Jahres.

Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron bei einem Treffen im Oktober des vergangenen Jahres.

Paris. Bei einem Festakt zum 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags hat Kanzler Olaf Scholz Frankreich für seine Freundschaft gedankt. „Danke, Herr Präsident – danke aus ganzem Herzen“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Paris auf Französisch an Staatschef Emmanuel Macron gewandt.

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Auch den Franzosen dankte er: „Danke Ihnen, unseren französischen Brüdern und Schwestern, für Ihre Freundschaft“, sagte Scholz bei einem Festakt der Parlamente beider Länder weiter auf französisch.

Scholz betonte die Notwendigkeit eines souveränen Europas, für das beide Länder gemeinsam arbeiteten. „Indem wir unsere Kräfte dort bündeln, wo die Nationalstaaten allein an Durchsetzungskraft eingebüßt haben – bei der Sicherung unserer Werte in der Welt, beim Schutz unserer Demokratie gegen autoritäre Kräfte. Aber auch im Wettbewerb um moderne Technologien, bei der Sicherung von Rohstoffen, bei der Energieversorgung oder in der Raumfahrt“, sagte er.

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Macron fordert gemeinsame Pionierarbeit von Deutschland und Frankreich

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte indes, dass Deutschland und Frankreich bei der Gestaltung der Zukunft Europas voranschreiten sollten. „Es ist eine immense Arbeit, die noch vor uns liegt, um unser Ziel eines souveräneren, demokratischeren und solidarischeren Europas zu erreichen“, sagte Macron. Weil Deutschland und Frankreich den Weg zur Versöhnung geebnet hätten, müssten beide Länder nun gemeinsam Pioniere sein bei der Neugründung und Stärkung Europas.

Dabei gehe es um die künftige, umweltfreundliche Energieversorgung, Investitionen in den ökologischen Wandel, eine stärkere Unabhängigkeit bei der Rohstoffversorgung aber auch um Fragen der Verteidigung. Nötig seien eine ambitionierte europäische Industriestrategie, die die Produktion in Europa schütze, sowie eine Strategie „Made in Europe 2030″, die Europa zum Vorreiter bei Zukunftstechnologien und der künstlichen Intelligenz mache. Erforderlich sei gemeinsame Pionierarbeit für eine EU, die in der Lage sei, sich als eigenständige geopolitische Macht zu etablieren.

„Für einen Franzosen über Deutschland zu sprechen heißt, über einen Teil von sich selber zu sprechen“, sagte Macron, um die besondere Verbindung der beiden Länder zu beschreiben. „Zwei Seelen in einer Brust, das sind wir.“

Scholz dankt Frankreich für Freundschaft
22.01.2023, Frankreich, Paris: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), steht neben Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, vor der Festveranstaltung zum 60. Jubiläums des Élysée-Vertrags vor der Sorbonne. Dieser wurde am 22. Januar 1963 von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle unterzeichnet. Dieses Abkommen besiegelte die deutsch-französische Freundschaft und Zusammenarbeit beider Länder. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

„Danke, Herr Präsident – danke aus ganzem Herzen“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Festakt anlässlich des 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags.

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„Es geht um die Sicherheit unseres Kontinents“

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat derweil die deutsch-französische Freundschaft und die Einigkeit Europas im Angesicht des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschworen. Vor Kurzem habe noch gegolten: „Frieden schien selbstverständlich, vor allem für die junge Generation“, sagte Bas am Sonntag ebenfalls in Paris beim Festakt zum 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Grundlage für die Versöhnung Deutschlands und Frankreichs gelegt hatte.

Seit fast einem Jahr stürben in Europa Menschen in einem verbrecherischen Krieg, sagte Bas. Sie sagte der Ukraine Unterstützung beim Wiederaufbau und dem Weg in die Europäische Union zu. Vom ersten Augenblick des Kriegs an habe Europa überwältigende Solidarität mit dem angegriffenen Land gezeigt, was auch im eigenen Interesse sei. „Es geht um die Sicherheit unseres Kontinents.“ Es gehe auch um Werte wie Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

Élysée-Vertrag besiegelte vor 60 Jahren die deutsch-französische Freundschaft

Dazu brauche es aber auch den Zusammenhalt innerhalb Europas, betonte Bas. „Nur wenn Europa im Inneren stark ist, können wir unsere Werte international behaupten.“ Geopolitische Umwälzungen, der Klimawandel, wirtschaftliche Herausforderungen und Migration verlangten gemeinsame Antworten. „Unsere Partnerschaft spielt eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der großen Aufgaben unserer Zeit“, sagte Bas über die deutsch-französische Beziehung.

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Dabei gebe es auch unterschiedliche Traditionen und Ideen. „Das gehört auch zu einer Freundschaft.“ Die Stärke liege darin, diese Unterschiede in Fortschritte für Europa zu verwandeln. „Europa braucht das deutsch-französische Tandem.“

Die Präsidentin der französischen Nationalversammlung, Yaël Braun-Pivet, warnte vor neuen Gefahren durch Nationalismus und Expansionismus. Es sei an der Jugend, das Erbe der vor 60 Jahren besiegelten Freundschaft beider Länder fortzusetzen. „Es ist die deutsch-französische Jugend, die die Welt verändern wird.“ Vor 60 Jahren wurde der Élysée-Vertrag zur Aussöhnung der beiden einstigen Kriegsgegner unterzeichnet. Er gilt bis heute als Grundlage für die deutsch-französische Freundschaft.

RND/dpa

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