3G-Regel: Arbeitsminister Heil sucht Gespräch mit Wirtschaft und Gewerkschaften
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Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil (SPD, Archivbild)
© Quelle: imago images/Fotostand
Düsseldorf, Essen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sucht das Gespräch mit Wirtschaft und Gewerkschaften zur geplanten 3G-Regeln am Arbeitsplatz. „Nur im Schulterschluss zwischen Beschäftigten, Unternehmen und Staat können wir für wirksamen Schutz und mehr Impfungen sorgen.“
Das sagte Heil der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitag). Die bisherigen Maßnahmen reichten nicht aus, um das Infektionsgeschehen in der vierten Corona-Welle zu verringern. „Deshalb ist es richtig, die Vorgaben zum betrieblichen Infektionsschutz wie die Maskenpflicht, Kontaktreduzierung, die Testangebotspflicht sowie die Verpflichtung zur Erstellung betrieblicher Hygienekonzepte beizubehalten.“
Zusätzlich dürften künftig nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete zur Arbeit gehen, sagte Heil. Das sei notwendig, weil die Impfquote immer noch nicht ausreichend und die Zahl der ungeimpften Personen weiterhin hoch sei. „Und es ist notwendig, um sowohl die Schließung von Kitas und Schulen als auch eine erneute Einschränkung der Wirtschaft zu vermeiden“, betonte der SPD-Politiker.
Unterdessen empfiehlt die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer deutschen Unternehmen, große Weihnachtsfeiern abzusagen. „2G mit tagesaktuellem Test wäre eine Überlegung, um kleine Feiern stattfinden zu lassen. Aber große Weihnachtsfeiern halte ich in der aktuellen Lage nicht für angebracht“, sagte die Ökonomin im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung den Zeitungen der Essener Funker Mediengruppe (Freitag).
„2G in vielen Betrieben sinnvoll“
Grundsätzlich sollten aus Sicht der Münchener Wirtschaftsprofessorin die Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Mitarbeiter kennen. „Es ist unverständlich, dass man Mitarbeitende zum Kunden schicken kann, der einen solchen Nachweis verlangt, während der Arbeitgeber ihn nicht erfragen darf“, kritisierte Schnitzer. Auch in den Unternehmen selbst wäre „2G in vielen Betrieben sinnvoll“.
Schnitzer erwartet trotz der aktuell hohen Zahl der Neuinfektionen keinen neuen Lockdown wie im vergangenen Winter. Einschränkungen werde es aber wohl geben, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. „Eine konsequente Anwendung von 2G im Gastgewerbe wäre eine Möglichkeit, um zu verhindern, dass Restaurants und Hotels wieder dicht machen müssen“, sagte Schnitzer.
Wenn bei 2G die Abstandsregelungen weniger restriktiv seien als bei 3G, könne das Gastgewerbe einigermaßen unbeschadet durch den Winter kommen. Außerdem müssten die Betriebe wieder „zu mehr Arbeit im Homeoffice“ zurückkehren, mahnte die Wirtschaftsweise.
RND/epd