Einführung des 2G-Modells in Hamburg: Gastronomen sind geteilter Ansicht

Ein Restaurant im Hamburger Schanzenviertel: Seit Samstag gilt in Hamburg das sogenannte 2G-Optionsmodell (Symbolbild).

Ein Restaurant im Hamburger Schanzenviertel: Seit Samstag gilt in Hamburg das sogenannte 2G-Optionsmodell (Symbolbild).

Hamburg. In Hamburg zeichnet sich ein geteiltes Echo auf das seit Samstag mögliche 2G-Modell in der Corona-Pandemie ab. Während einige Kneipen und Restaurants das Angebot begrüßen, lehnen es andere eher ab.

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„Die meisten meiner Gäste sind geimpft und warten nur darauf, dass sie wieder drinnen sitzen können“, sagte Andreas Neumann, Geschäftsführer der Gaststätte „Hardy’s“ in Hamburg-Hoheluft, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er werde daher ab Oktober auf 2G umstellen, wenn alle seine Mitarbeiter geimpft sind. Mit dem neuen 2G-Modell könnten dann mehr als doppelt so viele Gäste in der Fußball-Kneipe Platz finden.

Martin Ramsauer, Inhaber der Gaststätte „Fasan“ direkt gegenüber, bleibt dagegen bei dem bisherigen 3G-Modell: „Wir machen weiter so wie bisher.“ Der Gastwirt findet, die Politik gebe nun die Verantwortung an andere ab. „Warum sollen wir entscheiden, wer rein darf und wer nicht? Ich finde, jeder sollte selber entscheiden, ob er sich impfen lassen möchte oder nicht.“

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Seine Gaststätte habe einen großen Außenbereich, daher könne er im Moment noch gut mit den bisherigen Regeln leben. „Interessant wird es, wenn es draußen zu kalt wird“, meinte der Gastronom.

Das seit Samstag in Hamburg geltende 2G-Optionsmodell ist bislang bundesweit einmalig. Veranstalter und Wirte können damit selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen - also auch aktuelle Tests akzeptieren.

Wer mitmachen möchte, muss sich über eine Webseite anmelden. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte die Entscheidung des Senats damit begründet, dass Geimpfte und Genesene im Vergleich zu den Ungeimpften keinen wesentlichen Anteil am Infektionsgeschehen hätten.

Auch Thomas Mau, Besitzer des Restaurants „Leibgericht“ am Eppendorfer Weg, begrüßt die 2G-Option. „Wir haben ein kleines Restaurant und sind auf eine gute Auslastung angewiesen“, sagte der Gastronom. Mit der 2G-Regel, die ab Dienstag gelten soll, könne er alle Tische wieder so belegen wie vor Corona. „Das ist für uns eine große Erleichterung.“

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Keine Sperrstunde und kein Tanzverbot mehr

Auch die Sperrstunde sei dann aufgehoben. Im Moment müsse er seine Gäste noch um 23 Uhr vor die Türe setzen. „Wir wollen doch alle zurück zur Normalität.“ Dafür brauche man sich nur impfen lassen. Andere Gastronomen, darunter Fernsehkoch Steffen Henssler, wollen ihre Restaurants weiter für alle Gäste offen lassen.

Ähnlich sieht die Situation in der Clubszene und auf der Reeperbahn aus. Während Olivia Jones, die einige Bars auf dem Kiez betreibt, auf Instagram darauf hinweist, dass das 2G-Modell nur eine Alternative ist, die für viele Gastronominnen und Gastronomen aktuell aber keine Option sei, freuen sich andere über die neuen Möglichkeiten.

„Nur mit einer vollen Auslastung funktioniert es für uns wirtschaftlich“, sagt Julius Horn von der Bar „Freundlich + Kompetent“ in Hamburg-Barmbek. Ein Großteil seiner Gäste und die komplette Crew seien geimpft, denen wolle man eine Rückkehr zur Normalität ermöglichen. „Jetzt darf auch wieder getanzt werden - wenn auch nur mit Maske.“

RND/dpa

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