Fynn Kliemann will Gewinn aus Maskengeschäften spenden
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Der Internetunternehmer und Musiker Fynn Kliemann.
© Quelle: André Kempner
Der Musiker, Influencer und Youtuber Fynn Kliemann will laut dem „Spiegel“ die Gewinne aus seinen umstrittenen Geschäften mit Corona-Schutzmasken spenden. Kliemann sagte dem Nachrichtenmagazin, es gehe um insgesamt 284.000 Euro aus seinem Onlineshop Oderso. Er wolle die Summe vier gemeinnützigen Organisationen übergeben, die jeweils 71.000 Euro bekommen sollen. Um welche NGOs es sich genau handelt, gebe er erst bekannt, wenn die Details geklärt seien.
Zu einem früheren Zeitpunkt hatte Kliemann dem „Spiegel“ noch gesagt, es gehe um Gewinne von rund einer halben Million Euro. Diese Summe sei aber falsch gewesen, erklärte er jetzt.
Kliemann wird vorgeworfen, dass er zusammen mit dem Textilunternehmen Global Tactics Masken verkauft hat, die in Asien produziert wurden, aber dennoch das Label „fair und gerecht in Europa hergestellt“ bekamen. Die Masken wurden offenbar nicht wie behauptet in Portugal oder Serbien produziert, sondern preisgünstig in Vietnam und Bangladesch. Außerdem sollen mangelhafte Masken an Geflüchtete verteilt worden sein.
Fernsehmoderator und Satiriker Jan Böhmermann hatte das mit seinem „ZDF Magazin Royale“ Anfang Mai aufgedeckt. Kliemann hatte einige Stunden nach den Enthüllungen eingeräumt, dass die Masken in Asien hergestellt wurden, betonte aber, dass alle seine Geschäftspartner davon gewusst hätten.
Geschäftspartner Illbruck macht Kliemann Vorwürfe
Anders sieht das offenbar Tom Illbruck, Gründer des Textilunternehmens Global Tactics. Er warf Kliemann im „Kölner Stadtanzeiger“ vor, dieser habe die Verbindungen nach Asien hergestellt und ihn mit den Produzenten vor Ort vernetzt. Inzwischen hat Illbruck das Unternehmen Global Tactics verlassen.
Dem „Spiegel“-Bericht zufolge, lassen eine Reihe von neuen Textnachrichten, Chats, E-Mails und Dokumenten die ganze Geschichte nun in einem neuen Licht erscheinen. Die Dokumente, die dem Nachrichtenmagazin nach eigenen Angaben vorliegen, zeigen unter anderem, wie Kliemann intern versuchte, Schaden von seiner Marke abzuwenden.
Er habe versucht, mehreren Großkunden die Verwendung seines Namens und seines Bildes zu untersagen, heißt es. „Keine Bilder mehr rausgeben und mit meinem Gesicht darf niemand mehr werben“, schrieb Kliemann laut „Spiegel“ Ende April an Illbruck.
RND/toe
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