Deutschland rüstet sich für den nächsten Sturm – wird „Zeynep“ noch heftiger?
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Sturmtief „Ylenia“ hat für Schäden gesorgt – nun folgt das Orkantief „Zeynep“.
© Quelle: imago images/Stefan Zeitz
Offenbach/Berlin. Die Verschnaufpause für die Einsatzkräfte ist nur von kurzer Dauer: Schon am Freitagnachmittag droht der nächste schwere Sturm in Deutschland. „Zeynep“ könnte sogar noch heftiger werden als Tief „Ylenia“, das am Donnerstag zu Zugausfällen und tödlichen Unfällen geführt hatte.
Schwerpunkt der neuen Sturm- beziehungsweise sogar Orkanlage sei bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands, sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraus. Betroffen seien Teile der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen und Sachsen.
Sturmtief „Ylenia” zieht vorbei: „Zeynep” könnte noch stärkere Böen bringen
Die Einsatzkräfte können nach dem Sturm „Ylenia” nur kurz durchatmen, denn der nächste heftige Sturm ist bereits im Anmarsch.
© Quelle: dpa
Feuerwehr: Bürgerinnen und Bürger sollen sich vorbereiten
Um Schäden und Unfälle zu vermeiden, sollten Bürgerinnen und Bürger entsprechende Vorbereitungen treffen. „Alles, was auf der Terrasse ist, was nicht niet- und nagelfest ist, am besten reinholen, in die Garage stellen“, sagte Christopher Rehnert, Leiter der Feuerwehr Lüdenscheid, am Freitagmorgen im ARD-„Morgenmagazin“. Blumenkästen oder andere Gegenstände sollten von Balkonen entfernt werden.
Zwischen Nordsee und Hochrhein soll der Wind am Freitagvormittag zunehmen, vom Nachmittag an beginnt dann die nächste schwere Sturmlage - von West nach Ost ausgreifend. Für die Nordhälfte Deutschlands rechnet der DWD mit orkanartigen Böen und Orkanböen von 100 bis 140 km/h bis ins Flachland. In der Nacht zum Samstag könne der Wind an der Nordsee und in einigen Hochlagen wahrscheinlich sogar noch heftiger sein.
Mancherorts dürfte auch am Freitag - wie teils schon am Donnerstag - wieder der Schulunterricht beeinträchtigt sein oder ganz ausfallen. So teilte der Landkreis Goslar in Niedersachsen mit, dass die Schüler und Schülerinnen nicht überall befördert werden könnten. Deshalb wurde dort der Präsenzunterricht in allen allgemein- und berufsbildenden Schulen abgesagt. Aus Hamburg hieß es, Sorgeberechtigte könnten selbstständig entscheiden, ob ihr Kind zu Hause bleibt, sie sollten dann aber unbedingt die Schule informieren.
Sturmflut-Gefahr an der Nordseeküste
Für die deutsche Nordseeküste wird auch für Freitag wieder vor Sturmflut-Gefahr gewarnt. Sturmfluten an sich seien durchaus normal, in der Häufigkeit wie im Moment jedoch ungewöhnlich, hatte ein Sprecher des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gesagt. An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.
Seit Mittwochabend hatte bereits Orkantief „Ylenia“ zu Tausenden Einsätzen geführt. Viele Bäume stürzten um, auf den Straßen kam es zu Unfällen mit einigen Toten und Verletzten, der Bahnverkehr im Norden kam in weiten Teilen zum Erliegen. Allein die Berliner Feuerwehr rückte bis Donnerstagabend zu rund 1300 Einsätzen aus.
Drei Tote bei wetterbedingten Unfällen
Mindestens drei Autofahrer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt starben bei wetterbedingten Unfällen - zwei wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, ein dritter starb, als sein Anhänger im Sturm auf die Gegenfahrbahn geriet und es dabei zu einem Unfall kam.
Glimpflich ging ein Zwischenfall für die Menschen auf einer Hamburger Hafenfähre aus: Auf stürmischer Fahrt über die Elbe zerschlug am Donnerstagmorgen eine große Welle die Frontscheiben des Schiffs. Nach Polizei-Angaben wurden drei Fahrgäste leicht verletzt.
RND/dpa