Wegen Rechtsextremen: Polizei bewacht Graffiti-Wand rund um die Uhr

Die Polizei in Dortmund bewacht seit zwei Wochen 24 Stunden am Tag eine von Graffitikünstlern besprühte Wand im Stadtteil Dorstfeld. Die Künstler überdeckten damit Parolen in einem Straßenzug, den dort lebende Rechtsextremisten als vermeintlichen "Nazi-Kiez" für sich reklamieren.

Die Polizei in Dortmund bewacht seit zwei Wochen 24 Stunden am Tag eine von Graffitikünstlern besprühte Wand im Stadtteil Dorstfeld. Die Künstler überdeckten damit Parolen in einem Straßenzug, den dort lebende Rechtsextremisten als vermeintlichen "Nazi-Kiez" für sich reklamieren.

Dortmund. Die Polizei in Dortmund bewacht seit zwei Wochen 24 Stunden am Tag eine von Graffitikünstlern besprühte Wand im Stadtteil Dorstfeld. Die Künstler überdeckten damit Parolen in einem Straßenzug, den dort lebende Rechtsextremisten als vermeintlichen "Nazi-Kiez" für sich reklamieren. Ein Polizeisprecher bestätigte die Maßnahme am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet.

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"Damit ein alter Angstraum nicht wieder auflebt, hat die Polizei im Schulterschluss mit der Stadt Dortmund und den Bürgern die Präsenz an der Örtlichkeit für die nächste Zeit deutlich erhöht", sagte der Polizeisprecher. Die rechten Parolen waren am 6. September bereits unter Polizeischutz und Anwesenheit von Innenminister Herbert Reul (CDU) übersprüht worden. Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange hatte damals angekündigt: "Wir werden auch in Zukunft dafür sorgen, dass der alte Zustand nicht wiederhergestellt wird." Konkret heißt dass, das seit der Aktion 24 Stunden am Tag ein Streifenwagen oder ein ziviler Wagen der Polizei vor der Wand steht.

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"Sehr viele Ressourcen gebunden"

Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Freitag der dpa: "Dass die Polizei hier aufpasst, ist richtig und wichtig. Dass sie es muss, führt uns vor Augen, dass wir den Neo-Nazis die Stirn bieten müssen und ihnen keinen Millimeter des öffentlichen Raumes zubilligen dürfen."

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Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht die 24 Stunden-Überwachung differenzierter. Frank Schniedermeier, Polizist in Dortmund und Vorstandsmitglied der NRW-GdP, sagte der dpa: "Auf der einen Seite ist es gut, ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass man Rechtsextremismus nicht toleriert. Auf der anderen Seite werden hier sehr viele Ressourcen gebunden: Unser Personal wird auch für viele andere Aufgaben gebraucht – die bleiben im Zweifelsfall liegen."

RND/dpa/msc

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