Wegen Lockdown: Deutsche pilgern zum Weihnachtsshopping nach Frankreich

Passanten gehen durch eine Einkaufsstraße in Straßburg, um ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen.

Passanten gehen durch eine Einkaufsstraße in Straßburg, um ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen.

Zum mittlerweile zweiten Mal befindet sich Deutschland im Lockdown. Der Einzelhandel bleibt geschlossen, wer jetzt noch Weihnachtsgeschenke kaufen möchte, muss auf Onlinedienstleister zurückgreifen – oder anderweitig kreativ werden. Im Grenzgebiet zu Frankreich haben viele Deutsche am Sonntag die Chance ergriffen und sind auf Shoppingtour gegangen. Dort gilt nämlich nur noch nachts eine Ausgangssperre, der Einzelhandel darf tagsüber öffnen. Diese Option lockte am Wochenende zahlreiche Deutsche an, wie verschiedene Medien berichten.

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Auch wenn die deutsche Bundesregierung appelliert, bis zum 10. Januar auf alle nicht zwingend notwendigen Reisen zu verzichten – ausdrücklich verboten sind diese nicht. Hinzu kommt, dass die deutsch-französische Grenze offen ist. Für viele Deutsche aus den angrenzenden Bundesländern in akuter Geschenkenot ein willkommener Freischein zum Christmasshopping – obwohl fast ganz Frankreich als Risikogebiet gilt.

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Wie verschiedene Medien berichten, stößt das Verhalten der Weihnachtsshopper auf Unverständnis: „Wie verrückt sind wir denn in Baden-Württemberg, dass wir einen harten Lockdown einführen, die Bürgerinnen und Bürger völlig zurecht massiv einschränken und andererseits es zulassen, dass Menschen ungehindert in das benachbarte Frankreich fahren, um sich dort in Outletshops ungehindert zu begegnen“, sagte Ralf Kusterer von der Deutschen Polizeigewerkschaft am Samstag gegenüber dem SWR.

Die Karlsruher Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder hatte schon vor dem Wochenende dazu aufgerufen, auf nicht nötige Fahrten ins Elsass zu verzichten. „Nur so können wir der Ausbreitung des Virus entgegensteuern, ohne die Grenzen schließen zu müssen“, sagte sie laut „Rhein-Neckar-Zeitung“. Petra Lorenz, Präsidentin des Einzelhandelverbands Nordbaden sagte der Zeitung: „Dass so ein Einkaufstourismus entsteht, war zu befürchten. Auch wenn ich es den Händlern im Elsass gönne, ist das sicher der falsche Weg. Möglicherweise steckt sich jemand im Elsass an und trägt die Infektion dann zurück nach Deutschland“.

Quarantäne kann vermieden werden

Eine Quarantäne müssen die Kurztouristen wegen ihrer Einkaufstour übrigens nicht befürchten. Sofern sie bei ihrem Aufenthalt eine Mindestanzahl an Stunden nicht überschreiten, können sie ohne weiteres zurück nach Hause fahren. Wer beispielsweise aus Rheinland-Pfalz nach Frankreich zum Bummeln reist, muss sich nicht in Quarantäne begeben, sofern man weniger als 72 Stunden im Risikogebiet verbracht hat.

RND/liz

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