Lava nähert sich Häusern: Hunderte Menschen auf La Palma evakuiert

Die Lava auf La Palma fließt wieder schneller.

Die Lava auf La Palma fließt wieder schneller.

Palma. Die Lage auf der Vulkaninsel La Palma hat sich am Dienstag wieder zugespitzt. Zwischen 700 und 800 Menschen wurden aufgefordert, wegen näher rückender Lava ihre Häuser mit Haustieren und ihren Habseligkeiten zu verlassen und sich auf einem Sammelplatz einzufinden, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE unter Berufung auf das Notfall-Komitee Pevolca. Dafür hätten sie bis zum Abend Zeit. Soweit es die Entwicklung zulasse, dürften Betroffene eventuell auch in den folgenden Tagen begleitet von Sicherheitspersonal zurückkehren, um weiteres Hab und Gut zu retten, schrieb Pevolca auf Twitter.

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Seit dem Ausbruch des Vulkans in der Cumbre Vieja vor gut drei Wochen mussten schon rund 6000 Menschen ihre Häuser verlassen. Sie kamen bei Angehörigen in anderen Teilen der Insel oder in Hotels unter. Viele von ihnen werden nie zurückkehren können. Ihre Häuser wurden von der bis zu 1200 Grad heißen Lava verbrannt und begraben. Auch ein Wiederaufbau an Ort und Stelle ist auf Jahrzehnte unmöglich.

Lage spitzt sich wieder zu

Nur Stunden vor der Anordnung der Evakuierung war eine Ausgangsbeschränkung in derselben Region, die in der Nähe des Gewerbegebiets Callejón de la Gata liegt, aufgehoben worden. Diese war am Vortag vorsorglich wegen eventuell giftiger Dämpfe verhängt worden, weil die bis zu 1200 Grad heiße Lava mehrere Betriebe, darunter auch ein Zementwerk, in Brand gesetzt hatte. Am Dienstag seien jedoch keine Giftstoffe in der Luft gemessen worden, teilte Pevolca mit.

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Riesige Lavaströme sorgen auf La Palma für weitere Zerstörung
10.10.2021, Spanien, La Palma: Lava flie��t aus dem Vulkan Cumbre Vieja auf der Kanareninsel La Palma. Nach Angaben des TV-Senders RTVE hat sich nach dem Einsturz der Nordflanke des Vulkankegels des Cumbre Vieja ein neuer Lavastrom gebildet, der weitere Zerst��rung auf La Palma anrichtet. Foto: Europa Press/EUROPA PRESS/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Nach Angaben des Spanischen Instituts für Geologie und Bergbau war das Magma am Sonntag so hoch wie ein dreigeschossiges Gebäude.

Der Vulkan in der Cumbre Vieja, der keinen offiziellen Namen hat, war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen. In den vergangenen Tagen hatte der Ausbruch an Intensität noch zugelegt. Die Lava wurde heißer und damit dünnflüssiger und schneller auf ihrem Weg bergab Richtung Meer. Immer wieder kam es zu starken Explosionen, Magma wurde in die Luft geschleudert, Rauch stieg bis in eine Höhe von mehreren Kilometern auf. Bisher wurden bis zu 1000 Gebäude zerstört und große Schäden in der Landwirtschaft, vor allem Bananenplantagen, und der Infrastruktur angerichtet.

Lava fließt ins Meer

Der Hauptstrom der bis zu 1200 Grad heißen Lava ergießt sich schon seit knapp zwei Wochen in den Atlantik und lässt dort eine neue Landzunge entstehen. Inzwischen bildeten sich zwei Nebenströme, der nördliche wälzte sich mit zerstörerischer Wirkung durch das Gewerbegebiet und bedroht jetzt ein Wohngebiet, der südliche befand sich nur noch 300 Meter von der Küste entfernt. Auch erschütterten viele kleine bis mittlere Erdbeben weiter die Kanareninsel vor der Westküste Afrikas. Seit Montagmorgen waren es etwa 120 mit Stärken bis zu 4,1, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.

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Der Flughafen der Insel war nach Angaben des Betreibers Aena betriebsbereit. Im Internet wurden Flüge der Fluggesellschaften Binter und Canaryfly zur bekannteren und größeren Nachbarinsel Teneriffa angekündigt. Zwei Flüge anderer Gesellschaften von Hamburg und von Berlin aus wurden jedoch ebenso als gestrichen angezeigt wie eine Verbindung in die spanische Hauptstadt Madrid. Der Flugverkehr zu den anderen großen Touristeninseln der Kanaren, Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria oder Lanzarote, lief hingegen normal.

RND/dpa

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