Vulkan auf La Palma könnte Jahrhunderte alten Rekord brechen – doch es gibt Hoffnung

Ein neuer Lavastrom hat zuletzt auf der Vulkaninsel La Palma weitere Häuser zerstört.

Ein neuer Lavastrom hat zuletzt auf der Vulkaninsel La Palma weitere Häuser zerstört.

La Palma. Der Vulkanausbruch auf La Palma ist mit 82 Tagen bereits der zweitlängste in der Geschichte der Kanaren-Insel. Am Freitag egalisierte er die vom Vulkan Tigalate vor 375 Jahren (1646) erreichte Marke. Damit aber nicht genug: Schon am Sonntag kann der namenlose Berg am Gebirgszug Cumbre Vieja den Rekord einstellen, den der Vulkan Tehuya nach Angaben des Geographischen Instituts Spaniens (IGN) seit 1585 mit einer Dauer von 84 Tagen hält.

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Die Kanaren-Bestmarke ist aber noch weit entfernt: Der Vulkan Timanfaya war zwischen 1730 und 1736 auf Lanzarote nicht weniger als 2055 Tage aktiv. Die im Atlantik vor der Westküste Afrikas liegenden Kanaren sind allesamt vulkanischen Ursprungs.

Das Ende scheint in Sicht

Auf La Palma wächst unterdessen die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Alptraums. „Die Aktivität ist derzeit gering und scheint darauf hinzudeuten, dass der Vulkan in die Endphase tritt. Sicher kann man aber nie sein“, wurde der Sprecher des Vulkanologischen Instituts Involcán, David Calvo, am Freitag in der Zeitung „El Mundo“ zitiert. Der kanarische Regionalpräsident Ángel Víctor Torres hatte zuvor erklärt: „Man sagt uns, es gebe wissenschaftliche Indizien dafür, dass es vor Ende des Jahres vorbei sein könnte. Wir hoffen, dass es sobald wie möglich passiert, lieber morgen als übermorgen.“

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Der Schanden des Ausbruchs ist groß

Seit dem Ausbruch des Vulkans am 19. September hat die bis zu 1300 Grad heiße Lava nach der jüngsten amtlichen Bilanz fast 2900 Gebäude völlig zerstört. Zuletzt waren knapp 1200 Hektar von einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Diese Fläche entspricht fast 1700 Fußballfeldern oder ca. 1,7 Prozent des Inselterritoriums. Mehr als 7000 Bewohner mussten seit Ausbruch des Vulkans evakuiert werden.

Schwer betroffen wurde vor allem der für die Insel immens wichtige Bananenanbau, von dem etwa die Hälfte der etwa 85 000 Einwohnern direkt oder indirekt lebt und der sich schon vor dem Vulkanausbruch in der Krise befand. Auch der Tourismussektor beklagt Verluste. Den finanziellen Gesamtschaden schätzte Regionalpräsident Torres vor einiger Zeit auf rund 700 Millionen Euro. Das ist fast die Hälfte des jährlichen Volkseinkommens der Insel (ca. 1,6 Milliarden Euro).

RND/dpa

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