Verdacht auf Drogenschmuggel: „El Chapos“ Frau Emma Coronel Aispuro in den USA festgenommen
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Emma Coronel, die Frau von Joaquin „El Chapo“ Guzman.
© Quelle: AP Photo/Seth Wenig
Kein mexikanisches Medium, das nicht mit einem Bild der wohl berühmtesten Kokainerbin auf die Nachricht des Tages reagierte: Emma Coronel Aispuro (31), Schönheitskönigin und Ehefrau des wohl ehemals mächtigsten und reichsten Drogenbarons der Welt, Joaquin „El Chapo“ Guzman, wurde auf dem Flughafen Dulles nahe Washington festgenommen. Sie soll sich an einem Komplott zum Schmuggel von Kokain, Meth, Heroin und Marihuana in die USA beteiligt haben, hieß es.
Die Beziehung der Eheleute Guzman ist nicht zuletzt deswegen so bekannt, weil sie zentraler Bestandteil der erfolgreichen Netflix-Serie „El Chapo“ gewesen war. Emma Coronel spielte mit diesem Image, ließ sich auch mal mit Krönchen fotografieren, legte Wert auf aufwendigen Personenschutz und kokettierte mit ihrem Reichtum.
Coronel soll „El Chapo“ auch bei Tunnelausbruch geholfen haben
Jetzt sieht es schlecht aus für ihre Zukunft. Denn die US-Justiz wirft Coronel auch vor, ihrem Mann und Vater der gemeinsamen Zwillingstöchter (9) bei einem seiner spektakulären Tunnelausbrüche geholfen zu haben. So soll sie Millionen Dollar Schmiergeld übergeben haben. Doch das ist nicht alles: Es deutet laut Ermittlern viel darauf hin, dass Coronel auch als Repräsentantin für das Sinaloa-Kartell tätig war und selbst aktiv im Drogenschmuggel arbeitete – dass sie eine Art Erbinnenrolle eingenommen hat.
Illegaler Drogenhandel: Ehefrau von „El Chapo“ in den USA verhaftet
Emma Coronel Aispuro, der Ehefrau des mexikanischen Kartellführers „El Chapo“, wird Drogenhandel vorgeworfen.
© Quelle: Reuters
„El Chapo“ Guzman, der 2017 an die USA ausgeliefert wurde und zu einer lebenslangen Haft verurteilt wurde, soll bis zu 3000 Morde selbst ausgeführt, verantwortet oder in Auftrag gegeben haben. Zu aktiven Zeiten galt er als einer der reichsten Menschen der Welt. Aufgebaut hatte der in armen Verhältnissen aufgewachsene Schulabbrecher das Kokainimperium auf die konservative Art und Weise und wie von seinem Lehrmeister Pablo Escobar in Kolumbien vorgemacht: mit Korruption und Gewalt.
Ruhm durch die Netflix-Serie ist umstritten
Die Verhaftung Emma Coronels und ihre mögliche Verurteilung wären ein wichtiger Erfolg für die Drogenfahnder in Mexiko und den USA. Und das nicht nur aus juristischer Sicht. Denn der Ruhm durch die Netflix-Serie ist umstritten. Nicht wenige der jungen Zuschauer bewundern den Reichtum und die Macht der Kartelle und die Kartellbosse, die über Leichen gehen für ihren Lifestyle. Sie alle bekommen nun mit, dass dies auch Konsequenzen haben kann. Für „El Chapo“ bedeutete dies, dass er den Rest seines Lebens in einer Hochsicherheitszelle verbringen muss. Ähnliches droht nun auch Emma Coronel, auch wenn ihr Anwalt Jeffrey Lichtman erklärte, sie werde auf „nicht schuldig“ plädieren. Nur Netflix könnte wieder einmal profitieren. Mit einer vierten Staffel.