Bis zu 50 Liter Regen: Keller und Straßen bei Unwetter überflutet
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Ein Polizist und ein Fahrzeugfahrer stehen an einer überfluteten Strasse bei Detmold.
© Quelle: Bernd März/dpa
Detmold. Schwere Unwetter mit Starkregen haben am Montag in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen große Schäden verursacht. Keller liefen voll, Straßen und eine Brücke wurden überspült.
Im nordrhein-westfälischen Detmold zählte die Feuerwehr mehr als 120 Einsätze vom Nachmittag bis zum frühen Abend, wie die Stadt in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Trotz des Unwetter-Chaos gab es aber keine Verletzten. Viele Haupt- und Nebenstraßen seien zeitweise überflutet gewesen, hieß es weiter. Besonders getroffen habe es die Bürgerinnen und Bürger im Detmolder Ortsteil Klüt. Mehr als 50 Keller und auch einige Erdgeschosse seien dort vollgelaufen. Da in vielen Häusern zunächst der Strom abgeschaltet werden musste, konnten einige die Nacht nicht Zuhause verbringen. In der Turnhalle der örtlichen Grundschule sei kurzfristig eine Anlaufstelle eingerichtet worden, in der die Menschen versorgt werden und übernachten können.
Im Werne in Landkreis Unna berichtete die Feuerwehr, dass stellenweise 30 Liter Regenwasser pro Quadratmeter niedergegangen seien. Dies habe zu Überflutungen und Schlammlawinen geführt, teilte ein Feuerwehrsprecher am Abend mit. In der Werner Innenstadt standen demnach Keller und Straßen unter Wasser und es wurden Gullydeckel hochgespült. Die Wassermassen und der Schlamm blockierten demnach die Abläufe der Kanalisation. Zudem mussten die Ställe eines Reiterhofs von Wassermassen befreit werden.
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In Lage bei Detmold ist ein Keller mit Wasser voll gelaufen. Schwere Unwetter und heftige Überflutungen trafen Nordrhein-Westfalen, besonders heftig gezeichnet ist die Gegend um Detmold und Nachbarstadt Lage.
© Quelle: Bernd März/dpa
Keller im Lahn-Dill-Kreis ausgepumpt
Im Lahn-Dill-Kreis hat sich die Lage unterdessen am Dienstagmorgen entspannt. Der Kreis teilte mit, dass auch dort Keller aufgrund von Starkregen vollliefen. Die Behörden zählten 55 Einsätze mit etwa 250 Einsatzkräften. In der nahe gelegenen Gemeinde Braunfels trat zudem zwischenzeitlich ein Bach über die Ufer. Die Wassermarke habe 1,90 Metern überschritten, hieß es. Eine Brücke wurde überspült und musste abgesperrt werden. Insgesamt sei die Lage unter Kontrolle, sodass die meisten Einsatzkräfte auch hier wieder abrücken konnten, hieß es weiter. Im Lahn-Dill-Kreis hatte es am Abend innerhalb von sechs Stunden Niederschlagsmengen von 25 bis 40 Litern pro Quadratmeter gegeben. Stellenweise berichtet die Behörden sogar von 40 und 50 Litern pro Quadratmeter. Der Starkregen habe neben volllaufenden Kellern, Schlammlawinen und Materialschäden verursacht.
Im Sauerland gab es unterdessen zeitweise Störungen im Mobilfunknetz. Im Raum Lennestadt war zudem zum Teil der Strom ausgefallen. Auch hier kam es durch den Starkregen zu Schlammlawinen, die Bundesstraße 236 war zeitweise nicht passierbar. Am Dienstagmorgen entspannte sich nach Angaben der Behörden aber auch dort die Lage.
Im hessischen Hanau wurden ebenfalls Keller von Wasser geflutet. Nach eigenen Angaben rückte die Feuerwehr der Stadt zwischen 18 und 21.30 Uhr 35 Mal aus. Die Menschen meldeten sich demnach vor allem wegen vollgelaufener Keller und Garagen sowie umgestürzter Bäume oder überschwemmten Fahrbahnen.
In Nienburg in Niedersachsen standen ebenfalls ganze Straßenzüge unter Wasser. Augenzeugen berichtete von Starkregen, Sturmböen und stellenweise Hagel.
RND/dpa