Türkei: Neun Corona-Patienten bei Krankenhausbrand getötet
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Anwohner und Angehörige, Polizisten und Sanitäter versammeln sich vor dem privat geführten Sanko Krankenhaus in der Südosttürkei, nachdem auf einer Intensivstation, auf der Corona-Patienten behandelt wurden, ein Sauerstoffzylinder explodiert und Feuer ausgebrochen war. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu starben dabei neun Covid-19-Patienten.
© Quelle: Kadir Gunes/IHA/AP/dpa
Istanbul. Bei einem Brand in der Covid-19-Notfallstation eines Krankenhaus im Süden der Türkei sind am Samstag neun Patienten ums Leben gekommen. Das Feuer sei ausgebrochen, als ein Sauerstoffbehälter explodiert sei, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca auf Twitter mit. Der Brand in der Notaufnahme des Sanko-Universitätsklinikums in Gaziantep konnte nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu rasch unter Kontrolle gebracht werden, eine Untersuchung zur Ursache sei eingeleitet worden.
Die Toten waren laut einer Mitteilung des Krankenhauses zwischen 56 und 85 Jahre alt. 14 weitere Patienten seien in andere Kliniken verlegt worden, hieß es.
Die Intensivbetten in türkischen Krankenhäusern sind wegen der Corona-Pandemie nach offizieller Darstellung zu 74 Prozent belegt. Ärzteverbände melden allerdings deutlich höhere Zahlen und berichten bereits von einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems. Am Freitagabend meldete das türkische Gesundheitsministerium 26 410 Neuinfektionen. Diese Zahl beinhaltet auch die asymptomatischen Fälle, die die Türkei bis Ende November vier Monate lang nicht mitgezählt hatte. Das führte zu Kritik, dass die Regierung versuche, das tatsächliche Ausmaß der Pandemie im Land zu verschleiern. Am Freitag wurde auch ein neuer Höchstwert bei den täglichen Todesfällen gemeldet: 246.
RND/dpa