Das ist über den Giftanschlag an der TU Darmstadt bekannt
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Am Montag waren sechs Menschen mit Vergiftungserscheinungen in Kliniken gebracht worden.
© Quelle: imago stock&people
Nach dem Giftanschlag auf einem Campus der Technischen Universität (TU) in Darmstadt ist die Universitätsgemeinschaft schockiert. „Wir sind erschüttert angesichts der offensichtlichen Straftat, die sich an unserer Universität ereignet hat“, teilte die Präsidentin der Hochschule, Tanja Brühl, am Dienstag mit.
Viele Fragen über die Giftattacke bleiben offen. Wir geben einen Überblick, was bisher bekannt ist.
Was ist passiert?
Sieben Menschen hatten am Montag Vergiftungserscheinungen aufgewiesen. Sechs Menschen mussten mit Symptomen wie Unwohlsein und Verfärbungen in Kliniken gebracht worden. Ein 30 Jahre alter Student befand sich zunächst in einem kritischen Zustand, der sich nach Polizeiangaben aber stabilisierte. Laut Hartmann bestand vorübergehend akute Lebensgefahr. Allen Opfern geht es inzwischen besser. „Große Erleichterung!“, schrieb die Hochschule in einer entsprechenden Twitter-Mitteilung. Die sechs Patientinnen und Patienten konnten inzwischen das Krankenhaus verlassen.
Um welchen Stoff handelt es sich?
Nach Angaben der Ermittler waren mehrere Milchpackungen und Wasserbehälter mit einem gesundheitsschädlichen Stoff versetzt worden. Um welche Substanz es sich handelt, teilten sie nicht mit.
„In drei Teeküchen hat die Polizei vergiftete Milch und vergiftetes, dort zum Kaffeebrühen gelagertes Wasser entdeckt. Insofern gibt es schon eine gewisse Verbreitung“, sagt TU-Kanzler Manfred Efinger der „Bild“. In Abstimmung mit der Polizei seien Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden, der Unibetrieb gehe aber weiter.
Wie laufen die Ermittlungen der Polizei?
Eine 40-köpfige Mordkommission ermittelt wegen des mutmaßlichen Giftanschlags. „Das Erste ist jetzt, Zeugen zu vernehmen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Man ermittele in alle Richtungen und arbeite eng mit der TU zusammen. Die Kommission mit dem Namen „Licht“ geht dem Verdacht des versuchten Mordes nach.
Welches Motiv steckt hinter der Tat?
Sowohl zu einem oder mehreren Verursachern als auch zum Motiv ist noch nichts bekannt. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang. Am Dienstag erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, dass es noch keine Hinweise gibt. Es werde noch ermittelt, wer möglicherweise am Wochenende Zugang zu dem Gebäude hatte.
Gibt es besondere Sicherheitsmaßnahmen an der Uni?
An dem Gebäude gibt es noch eine ältere Schließanlage. Es werde nicht erfasst, wer wann kommt oder geht, sagte der TU-Sprecher. Wie viele Menschen dort arbeiten, konnte er nicht sagen. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen gebe es auf dem Campus nach dem mutmaßlichen Anschlag nicht. Es gebe aber den dringenden Appell, dort unbeaufsichtigt aufbewahrte Lebensmittel nicht zu verzehren. Bei der Suche in Gebäuden auf dem Campus, auf dem unter anderem Maschinenbauer, Bau-Ingenieure und Naturwissenschaftler ausgebildet werden, wurden keine weiteren verdächtigen Gegenstände gefunden.
Wie wird den Opfern geholfen?
Nach Angaben von TU-Kanzler Manfred Efinger soll den Opfern der Giftattacke psychologische Hilfe angeboten werden. „Natürlich sind die Beschäftigten besorgt, beunruhigt“, sagte Efinger. Hochschulpräsidentin Brühl will mit den Opfern so schnell wie möglich „persönlichen Kontakt aufnehmen, sofern es ihr Zustand erlaubt“.
RND/dpa/am