Trier: Hunderte trauern auf Gedenkveranstaltung – „Sind im Schmerz nicht allein“
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Trauernde legen am Morgen nach der Amokfahrt mit fünf Toten in Trier an der Porta Nigra Kerzen und Blumen nieder.
© Quelle: Harald Tittel/dpa
Trier. Oberbürgermeister Wolfram Leibe und die Ministerpräsidentin Malu Dreyer von Rheinland-Pfalz (beide SPD) haben nach der Amokfahrt in Trier gemeinsam mit vielen Menschen auf dem Porta-Nigra-Vorplatz ihre Trauer zum Ausdruck gebracht. Außerdem gedachten der Stadtvorstand, weitere Landespolitiker und Vertreter der Kirche der Opfer und Verletzten.
„Ein Leben lang werden sie die Folgen tragen müssen dieser vier tödlichen Minuten“, sagte die Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf der Gedenkveranstaltung in der Mosel-Stadt. Die Regierungschefin, die selbst in Trier wohnt, sprach weiter von einem traurigen Tag. „Kein Wort kann das Leid der Menschen lindern. Aber wir versichern den Trauernden und Verletzten: Sie sind in ihrem Schmerz nicht allein“, so Dreyer. Keiner hätte sich jemals vorstellen können, dass so etwas hier passieren könnte. Die brutale und schreckliche Tat wäre durch wirklich gar nichts zu rechtfertigen.
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Kirchenglocken läuten um 13.46 Uhr
Zahlreiche Kerzen und Blumen an dem früheren römischen Stadttor erinnerten am Mittwoch an die fünf Toten und 14 Verletzten. „Trier trauert, Trier leidet, Trier resigniert aber nicht“, sagte Oberbürgermeister Wolfram Leibe. Gemeinsam mit Dreyer legte er Kränze nieder. Der 60-Jährige bedankte sich bei den Menschen für ihr zahlreiches Erscheinen. Sie waren zu Hunderten zum Wahrzeichen der rheinland-pfälzischen Stadt gekommen, um gemeinsam zu trauern.
Leibe sagte weiter, die Rettungskräfte seien an die Grenze dessen gekommen, „was man Menschen zumuten kann“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe ihm telefonisch zugesichert, dass er mit der Stadt fühle. Leibe kündigte an, dass die Stadt an diesem Donnerstag um 13.46 Uhr noch einmal an alle Opfer erinnern wolle.
Dann sollen auch die Kirchenglocken läuten, sagte der SPD-Politiker. 13.46 Uhr war der Zeitpunkt, an dem die Amokfahrt begann. Am Ende des Gedenkens zeigten viele Menschen ihre Anteilnahme mit Applaus.
Trauer und Entsetzen nach Amokfahrt in Trier
Nach wie vor gibt es keine Hinweise darauf, warum der Mann am Dienstagnachmittag in der Fußgängerzone der Stadt Menschen überfuhr.
© Quelle: Reuters
Fünf Menschen starben, 14 Menschen wurden verletzt
Leibe sprach bereits davor von „einem Bild des Grauens”. „Wir werden an der Porta Nigra, die seit 1800 Jahren in dieser Stadt steht, einen Trauerort einrichten”, kündigte der Oberbürgermeister nach den schrecklichen Ereignissen an. Trier brauche nun einen Platz, an dem Menschen ihre Solidarität zeigen könnten.
Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der Mann mit einem Geländewagen am Dienstagnachmittag gezielt Menschen in der Trierer Fußgängerzone überfahren. Fünf Menschen starben, darunter ein neun Wochen altes Baby. 14 Menschen wurden verletzt.
RND/ak