Trauer und Wut nach Brand im Affenhaus: „Gestorben für euer Vergnügen“
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Zahlreiche Bilder, Plüschtiere und Kerzen liegen vor dem Haupteingang des Krefelder Zoos.
© Quelle: Marcel Kusch/dpa
Krefeld. Es war eines der schwersten Zoo-Unglücke der vergangenen Jahrzehnte: In der Nacht zu Neujahr brennt in Krefeld ein Affenhaus aus, mehr als 30 Tiere sterben, darunter viele Menschenaffen. Die Brandkatastrophe löst Bestürzung aus, nicht nur vor Ort trauerten die Menschen.
Unter Tränen stellten zahlreiche Menschen vor dem Eingang des Zoos Fotos von Affen auf – eine große Menge von Blumen, Kerzen und Stofftieren erinnert an die getöteten Tiere. Die Fahnen des Zoos hingen auf halbmast. Auch Notfallseelsorger waren vor Ort. Auch am Donnerstag blieb der Tierpark wegen des Unglücks geschlossen: „Der Schmerz, der da ist, sitzt unglaublich tief“, sagte Zoo-Direktor Wolfgang Dreßen am Donnerstagmorgen in einem Interview.
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Unter die Trauer mischt sich Wut
Groß ist auch die Anteilnahme in sozialen Medien: Unter einem Beitrag des Zoos auf Facebook schrieben Nutzer über 5000 Kommentare. „Der Gedanke daran, was in der vergangenen Nacht passiert ist macht mich unfassbar traurig. Mein Mitgefühl gehört den Tierpflegern und Mitarbeitern“, schreibt eine Nutzerin. „Sie werden uns so fehlen! Jeder Einzelne ein tragischer Verlust. Massa war mein spezieller Freund. Als Kind habe ich mit Ehrfurcht und Abstand beobachtet und zuletzt als Senior empfand ich tiefen Respekt vor ihm“, schreibt eine andere. In einem weiteren Kommentar heißt es: „Ich kann mir das hier gar nicht mehr alles anschauen und lesen, mir laufen einfach nur die Tränen“ Viele bieten außerdem ihre Hilfe und Unterstützung an.
Menschen trauern um Affen aus Krefelder Zoo
Nach dem Brand in der Silvesternacht bleibt der Krefelder Zoo weiterhin geschlossen. Über 30 Tiere starben, darunter viele Menschenaffen.
© Quelle: dpa
Unter die Trauer mischt sich auch Wut auf die vermeintlichen Verursacher. Zoofreunde platzierten Schilder mit Aufschriften wie „Warum“ oder „Gestorben für euer Silvestervergnügen“ vor dem Zoogelände.
Bei dem Feuer waren in der Silvesternacht mehrere Menschenaffen gestorben, darunter Orang-Utans, Gorillas und ein Schimpanse. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung. Die Ermittler meinen, dass eine zum Jahreswechsel gezündete, verbotene Himmelslaterne den Brand ausgelöst haben könnte. Am Mittwoch stellten sich mehrere Verdächtige der Polizei.
Im Video: Drei Tatverdächtige in Krefeld ermittelt
Drei Tatverdächtige für den Brand im Krefelder Zoo ermittelt
Der Brand im Krefelder Zoo ist nach Einschätzung der Polizei „weitgehend aufgeklärt“: Das Feuer wurde demnach durch eine Himmelslaterne ausgelöst.
© Quelle: dpa
RND/seb/dpa