Tötung in Potsdamer Behinderteneinrichtung: Opfer wurden 45 Minuten nach der Tat gefunden

Fünf Tage nach der Tötung von vier Bewohnerin einer Behinderteneinrichtung in Potsdam sind noch immer viele Fragen offen.

Fünf Tage nach der Tötung von vier Bewohnerin einer Behinderteneinrichtung in Potsdam sind noch immer viele Fragen offen.

Was geschah an dem Abend vor fünf Tagen, an dem vier Menschen getötet und eine 43-jährige Frau in einer Potsdamer Behinderteneinrichtung schwer verletzt wurden? Die mutmaßliche Täterin ist eine langjährige Mitarbeiterin, so viel steht fest. Doch noch immer sind etliche Fragen zu dem Verbrechen, zum Motiv, zu den Abläufen offen.

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Beantworten kann auch Andrea Benke, Sprecherin des Oberlinhauses, die Fragen nicht. Doch auf Anfrage der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (MAZ) bringt sie zumindest ein wenig mehr Klarheit in den Ablauf des Tatabends.

Vier Tote in Potsdamer Einrichtung: Haftbefehl wegen Totschlags gegen Mitarbeiterin beantragt
ARCHIV - 25.03.2020, Brandenburg, Potsdam: Das Metallschild neben dem Eingang zum Justizzentrum mit dem roten Adler als Landeswappen und dem Verweis auf Amtsgericht, Landgericht und Staatsanwaltschaft. (zu dpa ��R��ckgang bei beschleunigten Strafverfahren in Brandenburg��) Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Beschuldigte soll nach Aussage der Staatsanwaltschaft noch heute der Haftrichterin vorgeführt werden.

Drei Mitarbeitende seien am Tatabend innerhalb der Wohngruppe der Einrichtung im Einsatz gewesen, darunter auch die Tatverdächtige. Die Klientinnen und Klienten wohnten laut Benke in Einzelzimmern. Um ihre Privatsphäre zu schützen, erfolge die Pflege „bei verschlossenen oder angelehnten Türen“.

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Ehemann der Tatverdächtigen soll Polizei und Mitarbeiter der Einrichtung kontaktiert haben

Der Notruf ging bei der Polizei um kurz vor 21 Uhr ein – zu diesem Zeitpunkt war der Spätdienst bereits im Einsatz. Stündliche Kontrollgänge sowie Kontrollen nach Bedarf gehörten erst ab 22 Uhr zu den Aufgaben des Nachtdienstes. Dabei habe der Schlaf der Bewohner Priorität.

MAZ-Informationen zufolge soll die Tatverdächtige nach der mutmaßlich von ihr begangenen Tat nach Hause gefahren und ihren Mann über das Verbrechen informiert haben. Das bestätigt auch Oberlin-Sprecherin, Andrea Benke. Der Mann habe dann allerdings nicht nur die Polizei verständigt, wie es bisher hieß. „Er hat eine Mitarbeiterin im Thusnelda-von-Saldern-Haus informiert und gleichzeitig die Polizei gerufen“, so Benke. „Die Mitarbeiterin hatte, bevor die Polizei eintraf, die Opfer bereits entdeckt.“ Zwischen Tat und Entdeckung lagen laut Oberlin-Sprecherin rund 45 Minuten.

Das Warum, das die langjährige Mitarbeiterin der Einrichtung zu der Tat bewogen hat, kann sich auch Andrea Benke fünf Tage nach der Gewalttat nicht erklären. Die 51-jährige mutmaßliche Täterin „galt als fürsorgliche Kollegin“. Aktuell wird sie in einer Psychiatrie behandelt.

RND/liz

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