Streit um Brexit: Boris Johnsons Vater beantragt französischen Pass
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Stanley Johnson (r.) soll einen französischen Pass beantragt haben – er wirbt seit Jahren öffentlich gegen die Brexit-Pläne seines Sohnes.
© Quelle: imago images/Vedat Xhymshiti/PA Images/Montage RND
Stanley Johnson, Vater des britischen Premierministers Boris Johnson, sprach sich bereits in der Vergangenheit mehrfach für die EU und gegen einen Brexit aus. Nun soll er sogar einen französischen Pass beantragt haben. Laut der britischen Zeitung “The Independent” habe die Schwester des Staatsoberhauptes, Rachel Johnson, in ihrem neuen Buch “Rake’s Progress” darüber berichtet. Ihr Vater sei demnach “auf dem Weg, ein französischer Bürger zu werden, da seine Mutter in Versailles geboren wurde und seine Großmutter in Paris”.
Stanley Johnson schon länger an französischer Staatsbürgerschaft interessiert
Eine Anerkennung der zweiten Staatsbürgerschaft sei entsprechend realistisch. Ein weiterer Anhaltspunkt: Der ehemalige EU-Parlamentarier sprach in einem Interview während der Brexit-Diskussionen der vergangenen Jahre bereits sehr positiv über eine französische Staatsbürgerschaft. “Es ist ein netter Gedanke. Das ist immer eine Option – Mitglieder meiner Familie könnten daran interessiert sein”, so Johnson. Nach Informationen der englischen Zeitung “The Sunday Times” habe der 79-Jährige den Pass beantragt, damit seine Enkelkinder in Zukunft in der EU leben und arbeiten können.
Die Familie des Premierministers ist sich bereits seit Jahren uneinig über das Verhältnis gegenüber der EU. Stanley und Rachel Johnson führten sogar öffentliche Kampagnen gegen Boris Johnsons Brexit-Pläne. “Selbst wenn das Vereinigte Königreich aus der EU austritt, bleibe ich überzeugter Europäer”, so Johnson senior im vergangenen Jahr. Seine Tochter bewertete die Entscheidung des ehemaligen EU-Parlamentariers sehr positiv. “Vielleicht kann ich auch Französin werden”, erklärte die Autorin laut “The Independent”.
RND/tik