Urteil in zweiter Instanz

Spanischer Elektriker darf nicht wegen Biertrinkens gekündigt werden

Sie heißt wie das Bier - oder besser: Das Bier heißt wie sie. (Symbolfoto)

Ein spanischer Elektriker trank in seiner Pause gewohnheitsmäßig bis zu drei Liter Bier - gekündigt werden durfte er nach Ansicht eines Gerichts deshalb aber nicht (Symbolbild).

Murcia. Literweise Bier bei der Arbeit als Elektriker? Kein Problem, befand ein Gericht in der südostspanischen Stadt Murcia. Es verpflichtete den Arbeitgeber, die Kündigung zurückzunehmen oder dem Mann 47.000 Euro Entschädigung zu zahlen, wie die Zeitung „La Verdad“ und andere spanische Medien diese Woche berichteten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Das Unternehmen hatte einen Detektiv auf den Mitarbeiter angesetzt, der genau dokumentierte, wie sich der Elektriker von Bier zu Bier durch die Arbeitstage hangelte, wie die Zeitung weiter schrieb. Der Mann brachte es demnach auf bis zu drei Liter pro Schicht. Zwischendurch sei er auch mit dem Firmenwagen unterwegs gewesen.

Die Zeitung berichtete weiter, dass der Mann schon morgens in eine Bar eingekehrt sei und zum Mittagessen Rotwein trinke. Das Unternehmen erklärte dem Bericht zufolge, dass sich bei dem Alkoholkonsum um eine „sehr schwerwiegende“ Straftat handele. Der Mann gefährde seine eigene Sicherheit und die seiner Kollegen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Gericht: Mann trank nur in den Pausen

Die Rechtsanwälte des Mannes argumentierten hingegen, ihr Mandat habe keine Anzeichen von Trunkenheit gezeigt, keinen Schaden verursacht und Alkohol auch nur während der Pausen getrunken. Die aber könnten nicht zur Arbeitszeit gezählt werden.

Das Gericht sah das ähnlich, zumindest in zweiter Instanz, und betonte zudem, der Mann habe Bier nur zum Essen getrunken, was die Wirkung des Alkohols bekanntlich mindere. Es gäbe keine eindeutigen Hinweise darauf, dass der Mann unter Alkoholeinfluss gestanden habe.

Und schließlich müsse berücksichtigt werden, dass es im Sommer in Murcia sehr heiß und der Durst deshalb groß sei, berichtete die Zeitung weiter über das Urteil vom März, das erst jetzt überregional bekannt wurde.

RND/dpa

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Verwandte Themen

Top Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken