Sie hatten sich an die „Sixtinische Madonna“ geklebt: Sachsen verklagt Klimaaktivisten
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Zwei Umweltaktivisten der Gruppe Letzte Generation stehen in der Gemäldegalerie Alte Meister an dem Gemälde „Sixtinische Madonna“ von Raffael.
© Quelle: Sebastian Kahnert/dpa
Dresden. Aus Protest gegen die deutsche Klimapolitik hatten sich eine Aktivistin und ein Aktivist der Gruppe Letzte Generation in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister mit Sekundenkleber an die weltberühmte „Sixtinische Madonna“ geklebt. Der Fall wird jetzt ein juristisches Nachspiel haben, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) wollen beide auf Tausende Euro Schadensersatz verklagen, berichtet die „Bild“-Zeitung.
Die Aktion verursachte nach Angaben der SKD am vergoldeten Rahmen des über 500 Jahre alten Meisterwerks 5000 Euro Schaden. Zudem sei durch die Schließung der Gemäldegalerie ein Einnahmeverlust von 7000 Euro entstanden, teilte das sächsische Innenministerium auf Anfrage der AfD mit. „Die SKD werden den eingetretenen Schaden von insgesamt rund 10.000 bis 12.000 Euro gegenüber den beteiligten Personen zivilrechtlich geltend machen“, zitiert die Zeitung aus der Antwort des Innenministeriums.
„Kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat“
Sachsens Kunstministerin Barbara Klepsch (CDU) sagte der „Bild“-Zeitung: „Die Attacke auf die ‚Sixtinische Madonna‘ ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Es ist daher ein wichtiges Zeichen, dass die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden hier auch den eingetretenen Schaden gegenüber den beteiligten Personen zivilrechtlich geltend machen.“
Der 28‑jährige Mann und die 21‑jährige Frau hatten sich im August mit den Händen an den Bilderrahmen des berühmten Gemäldes geklebt. Die „Sixtinische Madonna“ sei ein starkes Symbol, sagte die Aktivistin Maike Grunst zu der Aktion. „Maria und Jesus blicken mit Furcht in die Zukunft. Sie sehen dem Kreuztod Christi mit Schrecken entgegen. Ein genauso vorhersehbarer Tod wird auch das Resultat des Klimakollaps sein. Und zwar auf der ganzen Welt.“
RND/seb