Sie stellten sich dem Messerstecher von Würzburg entgegen: fünf Helfer geehrt

Der 19-jährige Ahmed Hirsi Mohamed war einer der Helfer von Würzburg.

Der 19-jährige Ahmed Hirsi Mohamed war einer der Helfer von Würzburg.

München. Mit ihrem mutigen Eingreifen während der Messerattacke von Würzburg im vergangenen Juni haben fünf Menschen vermutlich Schlimmeres verhindert - nun hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sie für ihre Zivilcourage ausgezeichnet. Söder nannte die Geehrten einen „Lichtstrahl der Hoffnung“. Sie hätten verhindert, dass es noch mehr Opfer gebe, sagte er am Montag in München.

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Bei der Messerattacke am 25. Juni in der Würzburger Innenstadt starben drei Menschen, viele weitere wurden verletzt. Der Täter ist laut den beauftragten Sachverständigen schuldunfähig. Warum er ihm offensichtlich unbekannte Menschen angriff, ist weiter unklar.

Markus Söder (3.v.r.) verlieh in der Residenz die bayerische Rettungsmedaille an Chia Rabiei (l-r), Hossein Moradi, Peter Thoma-Vogt, Ahmed Hirsi Mohamed und die Christophorus-Medaille an Jens Kleefeld (r).

Markus Söder (3.v.r.) verlieh in der Residenz die bayerische Rettungsmedaille an Chia Rabiei (l-r), Hossein Moradi, Peter Thoma-Vogt, Ahmed Hirsi Mohamed und die Christophorus-Medaille an Jens Kleefeld (r).

Andere unter Einsatz ihres eigenen Lebens gerettet

Einer der Geehrten ist Ahmed Hirsi Mohamed. Er sah den mit einem Messer bewaffneten Angreifer eigenen Angaben nach zuerst. Er habe auf den Bus gewartet, sagte der 19-Jährige, als er den Täter entdeckte. So wie der Angreifer stammt auch er aus Somalia und versuchte, den aufgebrachten Mann in der Landessprache zu beruhigen. Rassistische Gedanken möchte er entschieden bekämpfen: „Ich komme aus Somalia und ich will anderen Leuten helfen.“

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Für ihren unerschrockenen Einsatz in Würzburg bekamen auch Peter Thoma-Vogt, Chia Rabiei und Hossein Moradi die Bayerische Rettungsmedaille. Sie wird verliehen, wenn Menschen Andere unter Einsatz ihres eigenen Lebens retten. Gemeinsam mit Mohamed hatten sie versucht, auf den Täter einzuwirken und verhinderten womöglich eine noch größere Tragödie.

„Musste dann auflegen, weil vor mir eine Frau erstochen wurde“

Jens Kleefeld war an dem Tag für die Hochzeit eines Freundes nach Würzburg gereist, als er unmittelbar Zeuge der Tat wurde. „Ich war gerade in einem Call und musste dann wirklich auflegen, weil vor mir eine Frau erstochen wurde.“ Wenige Augenblicke später sah er einen Verletzten und leistete Erste Hilfe, während der Täter seinen Weg in die Innenstadt fortsetzte. Für seine Zivilcourage bekam Kleefeld die Christophorus-Medaille überreicht. „Wir funktionieren nur als Gesellschaft und da muss man auch für andere Leute einstehen“, meinte der 28-Jährige mit Blick auf die Geschehnisse des 25. Juni. „Ich hoffe, man würde das auch für mich tun.“

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Insgesamt ehrte Söder am Montag 24 Personen mit der Rettungsmedaille und 30 Personen mit der Christophorus-Medaille für besonders schwierige Umstände bei der Rettungstat. Sie alle hatten Menschen in lebensbedrohlichen Lagen geholfen, etwa bei Unfällen oder Bränden. „Ein herzliches Dankeschön und meinen ganz persönlichen Respekt“, schloss Söder seine Rede.

RND/dpa

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