Sexualisiertes Mobbing: Schulleiter äußert sich erstmals

Die Regionale Schule Crivitz: Hier sollen Kinder vier Jahre lang ein Mobbing-Ritual betrieben haben, ohne dass Lehrer etwas bemerkten.

Die Regionale Schule Crivitz: Hier sollen Kinder vier Jahre lang ein Mobbing-Ritual betrieben haben, ohne dass Lehrer etwas bemerkten.

Crivitz. Erstmals seit Bekanntwerden der jahrelangen Mobbing-Rituale unter Schülern hat sich nun der Rektor der Regionalen Schule Crivitz in Mecklenburg-Vorpommern geäußert. "Wir werden jetzt aufarbeiten, was passiert ist, damit ähnliche Vorfälle hier nicht mehr vorkommen. Wir haben diese Sache, und wir werden uns dieser Sache auch stellen", sagte Egbert Dähn am Montagabend am Rande einer Elternversammlung vor der Presse.

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Zuvor hatte er sich gegenüber den Medien nicht geäußert und in einem Brief an die Eltern vom Freitag offengelassen, ob es die Mobbing-Vorfälle an der Regionalen Schule tatsächlich gegeben hat.

Etwa 180 Eltern, Schüler und Lehrer sind in das „Crivitzer Bistro“ gekommen. Hierher musste die Elternversammlung wegen des großen Interesses verlegt werden. Auch Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) reiste nach Crivitz. Sie traf 40 Minuten nach Beginn der Versammlung in Begleitung von Landeselternrat Kay Czerwinski in Crivitz ein.

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Sie wolle sich ein Bild vor Ort machen und gemeinsam mit den Eltern und dem Schulleiter diskutieren. Heute gehe es nicht um Lösungsansätze, sagt die Ministerin: „Es geht darum, dass man offen spricht und generell eine Vereinbarung an Schulen trifft, wie man miteinander umgeht. Nicht nur in Crivitz, sondern generell.“

Die Presse war auf der Versammlung nicht zugelassen. Für den 25. März hat Mobbing-Experte Carsten Stahl sein Kommen zugesagt, um mit den Kindern zu reden.

„Stängeln“: Sexualisiertes Mobbing-Ritual über Jahre

Über einen Zeitraum von vier Jahren praktizierten Schüler in Crivitz ein Ritual, dass sie „Stängeln“ nannten. Sechstklässler ergriffen dabei jeweils einen Fünftklässler, hoben ihn hoch und rieben den Schritt des Kindes an einem Baumstamm. Die Mehrzahl der Opfer wurde im folgenden Schuljahr selbst zu Tätern.

Von RND/Juliane Schultz

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