Schüsse in US-Supermarkt: Verdächtiger angeklagt wegen zehnfachen Mordes
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Polizisten stehen am Tatort vor dem Supermarkt in Boulder (Colorado).
© Quelle: David Zalubowski/AP/dpa
Nach dem Angriff auf einen US-Supermarkt in Colorado mit zehn Toten ist der Verdächtige wegen zehnfachen Mordes angeklagt worden. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend. Laut „NBC News“ kaufte der 21-Jährige weniger als eine Woche vor dem Anschlag Hochleistungswaffen, darunter das Modell Ruger AR-556. Allerdings ist noch nicht bekannt, welche Waffe der Täter am Montag tatsächlich benutzte.
Unter den Toten ist ein Polizist
Der Angriff ereignete sich in einem Einkaufskomplex mit mehreren Geschäften und Cafés in der Stadt Boulder, nordwestlich von Denver. Unter den Toten ist auch ein Polizist. Er sei am Montagnachmittag (Ortszeit) einer der ersten Beamten am Tatort gewesen und erschossen worden, sagte die örtliche Polizeichefin Maris Herold. Die Beamten waren mit einem massiven Aufgebot angerückt – der Ladenkomplex wurde umstellt, auch schwer bewaffnete Spezialkräfte waren im Einsatz. Per Lautsprecher riefen die Sicherheitskräfte den Verdächtigen zum Aufgeben auf. Augenzeugen berichteten von mehreren Schüssen und reglosen Menschen auf dem Boden des Supermarktes und auf dem Parkplatz.
„Es ist eine Tragödie und ein Albtraum“
Der zuständige Bezirksstaatsanwalt Michael Doherty sagte: „Es ist eine Tragödie und ein Albtraum.“ Gouverneur Jared Polis sprach von einem „entsetzlichen Ereignis“. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, teilte mit, US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall in Colorado informiert worden und werde auf dem Laufenden gehalten.
Zehn Tote nach Schüssen in Supermarkt in Colorado – Verdächtiger festgenommen
In einem Supermarkt in Colorado wurden mindestens zehn Menschen getötet, darunter ein Polizist. Der mutmaßliche Schütze wurde verletzt verhaftet.
© Quelle: Reuters
Medienberichten zufolge versuchten sich Menschen am Tatort vor dem Schützen in Sicherheit zu bringen. Sein Schwiegersohn und zwei Enkelinnen hätten sich zur Tatzeit in dem Supermarkt befunden und rund eine Stunde lang in einer Umkleide versteckt, sagte Steve Staeger dem Sender NBC. Die Polizei habe sie schließlich in Sicherheit gebracht. Der Mann forderte eine Reform der Waffengesetzgebung: „Jede Woche – jede Woche gibt es in den USA eine Schießerei. Diesmal waren wir dran. Das sollte sich nirgends wiederholen“.
Quasi täglich tödliche Zwischenfällen mit Waffen
In den USA kommt es quasi täglich zu tödlichen Zwischenfällen mit Waffen, die dort leicht zu kaufen sind. Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete in ihrer jüngsten Statistik aus dem Jahr 2018 insgesamt 39.740 Schusswaffentote in den USA – also etwa 109 Tote pro Tag.
RND/am/dpa