Schleswig-Holstein: CDU-Fraktionschef im Landtag fordert Volksentscheid zur Gendersprache
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Tobias Koch, CDU-Fraktionschef im schleswig-holsteinischen Landtag.
© Quelle: Axel Heimken/dpa
Kiel.Tobias Koch, Fraktionschef der CDU im Landtag in Schleswig-Holstein, fordert beim umstrittenen Thema Gendern einen Volksentscheid im Land. „Es geht zunächst einmal darum, dass wir zu einem gemeinsamen Verständnis kommen“, sagt der Politiker im Interview mit den „Kieler Nachrichten“ (KN). Als Musterbeispiel führt er den Volksentscheid zur Rechtschreibreform in den 1990er-Jahren in Schleswig-Holstein an. „Zumindest von der politischen Debattenkultur war das mustergültig. Dass der Entscheid nicht umgesetzt wurde, lag daran, dass Schleswig-Holstein sonst einen Sonderweg gegangen wäre.“
Tobias Koch: „Ein Volksentscheid würde für Klarheit sorgen“
Das aktuelle Problem sei, „dass jeder gendert, wie er will“, sagt Koch den „KN“. Gendern habe seine Berechtigung, denn es sensibilisiere. „Aber dass im Augenblick jeder seine eigenen Regeln aufstellt, halte ich für das eigentlich Problematische“, meint der CDU-Fraktionschef.
Koch könne Menschen verstehen, die sich immer weniger vom Staat vertreten fühlen würden, wenn sie Behördenschreiben in einer Sprache erhalten, die nicht dem allgemeinen Konsens entsprechen würden. „Genau an dieser Stelle würde ein Volksentscheid ansetzen und für Klarheit sorgen“, betont der CDU-Politiker gegenüber der Zeitung.
Auslöser für Kochs Forderung ist ein vom Kieler Bildungsministerium geplanter Erlass, wie an Schleswig-Holsteins Schulen zukünftig mit Gendersprache umgegangen werden soll. Unter anderem sollen Lehrerinnen und Lehrer einen Leitfaden zur Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit in Klassenarbeiten und Hausarbeiten bekommen.
RND/nis