Schäfer lädt von Wolf gerissene Schafe in Fußgängerzone ab

Mit seiner Aktion wollte Schäfer Ingo Stoll einmal mehr aufrütteln und zum Nachdenken über den Umgang mit dem Wolf anregen.

Mit seiner Aktion wollte Schäfer Ingo Stoll einmal mehr aufrütteln und zum Nachdenken über den Umgang mit dem Wolf anregen.

Es war ein Anblick, der viele Passanten schockierte – oder zumindest irritierte. Inmitten der Stralsunder Fußgängerzone hatte der Schäfer Ingo Stoll aus Langsdorf (Vorpommern-Rügen) am Dienstag die Kadaver seiner toten Schafe abgelegt. Damit machte der 62-Jährige seinem Ärger öffentlichkeitswirksam Luft. Mit der ungewöhnlichen Aktion wollte der Mann, der seit mehr als 40 Jahren mit seinen Schafen durch den Landkreis zieht, auf Probleme mit Wölfen aufmerksam machen. Denn die hatten jüngst wieder zugeschlagen.

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Zwei Schafe werden noch vermisst

„Der Wolf hat vier Schafe getötet, drei Tiere sind verletzt, und zwei vermisse ich noch immer“, sagt er gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ (OZ). Und so stellte er seine vier toten Schafe bewusst zur Schau. Viele Passanten zeigten Verständnis für die Aktion. „Das war wirklich ein Wolf?“, fragte eine Frau gegenüber der „OZ“. Sie konnte es nicht fassen, dass der Wolf durch eine Gegend streife, wo auch viele Menschen spazieren gingen. Die Stralsunderin konnte jedoch verstehen, dass der verzweifelte Schäfer den ungewöhnlichen Schritt in die Öffentlichkeit gegangen ist.

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Die Aktion währte allerdings nicht lange. Das Ordnungsamt und die Polizei waren schnell vor Ort, nahmen eine Anzeige auf und erteilten Ingo Scholl und einem befreundeten Landwirt einen Platzverweis.

Vierter Angriff in kürzester Zeit

Dass der Wolf die Schafe gerissen hat, daran besteht für Ingo Stoll kein Zweifel. „Es ist der vierte Angriff innerhalb kurzer Zeit. Beim letzten Mal hat mir die Gutachterin bestätigt, dass der Wolf die Tiere getötet hat. Aber keiner hilft einem. Eigentlich müsste das Veterinäramt handeln. Doch dann soll ich das bezahlen, das sehe ich gar nicht ein. Ich habe den Wolf hier nicht hergeholt“, beschwert sich der 62-Jährige in der „OZ“ darüber, dass er Investitionen tätigen muss, um seine Herde zu schützen. Er fordert mehr Unterstützung von Land – ansonsten sei seine Existenz gefährdet.

RND/hma

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