Rettungsaktion auf Rügen

Tief ins Fleisch gebohrt: Spaziergängerin befreit Robbe von qualvoller Halskrause

Diese Robbe wurde geschwächt und verletzt an der Nordküste Rügens gefunden. Sie trug einen festen Textilring um ihren Hals, der sich bereits tief in das Fleisch eingeschnürt hatte.

Diese Robbe wurde geschwächt und verletzt an der Nordküste Rügens gefunden. Sie trug einen festen Textilring um ihren Hals, der sich bereits tief in das Fleisch eingeschnürt hatte.

Ein Spaziergängerin hat auf Rügen eine Robbe von einer Textilmanschette befreit, die bereits seit längerer Zeit den Hals des Tieres eingeschnürt und sich tief ins Fleisch gebohrt hatte. Allerdings war das beherzte Eingreifen der Frau nicht ungefährlich, wie ein Experte gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ betonte.

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Die Spaziergängerin entdeckte das Tier dem Bericht zufolge bei einer Wanderung am Strand und bemerkte die Halskrause, die sich bereits tief in das Fleisch eingeschnitten hatte. Daraufhin habe sie die sichtlich geschwächte Robbe von der Manschette befreit. Das Tier brauchte den Angaben zufolge anschließend einige Stunden, um Kraft zu schöpfen und sei dann in der Ostsee verschwunden.

Der Textilring, den die Robbe um den Hals trug.

Der Textilring, den die Robbe um den Hals trug.

Überlebenschance von „wenigstens 50 Prozent“

Laut Michael Dähne vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund ist es nicht außergewöhnlich, dass Robben sich in Müll verfangen. „Das macht ihnen manchmal anfangs nicht allzu viel aus und sie kommen eine Zeit lang ganz gut damit zurecht. Aber wenn sie wachsen, wird das für sie zu einem echten Problem.“ Fremdkörper wie im aktuellen Fall würden nicht nur zur Gefahr, weil sie irgendwann ins Fleisch schneiden. „Es kann passieren, dass dadurch die Speiseröhre zugequetscht wird. Die Tiere können dann nicht mehr fressen“, so Dähne.

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So hilfsbedürftig sie in solchen Situationen auch wirken, rät der Experte Laien davon auf, sich den Tieren zu nähern: Kegelrobben seien die größten in Deutschland lebenden Raubtiere, unterstreicht der Kurator. 2,20 Meter lange Exemplare, die 250 Kilo auf die Waage bringen, seien keine Seltenheit.

Die Befreiungsaktion der Spaziergängerin nannte Dähne gegenüber der „Ostsee-Zeitung“ „sehr mutig“, das Vorgehen der Frau „sehr behutsam und klug“. Man dürfe nicht vergessen, dass die Wunde große Schmerzen verursache und jede Manipulation daran diese noch verstärke. Die Überlebenschance der Robbe sieht er bei „wenigstens 50 Prozent“.

RND/seb

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