Die rassistischen Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen jähren sich in diesem Jahr zum 30. Mal. Damals wurde das „Sonnenblumenhaus“, Aufnahmestelle für Asylbewerber und das Wohnhaus für vietnamisische Arbeiter, attackiert. Ein damals Dreijähriger erzählt von seinen Erinnerungen und wie es ihm heute geht.
Katharina Ahlers
Rostock.An den August 1992 kann sich Duc Ta Minh noch genau erinnern – auch wenn er damals erst drei Jahre alt war. „Mein Opa hat mich jeden Tag vom Kindergarten abgeholt und mich nach Hause ins Sonnenblumenhaus gebracht“, sagt der 33-Jährige. „Irgendwann standen draußen immer mehr Menschen, die grölende Masse wurde immer größer.“ Täglich haben er und sein Großvater an den Demonstranten vorbeigehen müssen – begleitet von „Ausländer raus“-Rufen. „Ich habe das gar nicht verstanden“, sagt er. „Ich war doch hier zu Hause.“