Konzerte in München

Rammstein-Fans verkaufen nach schweren Vorwürfen gegen die Band ihre Tickets

Ein Plakat im Münchener Olympiapark wirbt für die vier Konzerte der Band Rammstein im Olympiastadion.

Ein Plakat im Münchener Olympiapark wirbt für die vier Konzerte der Band Rammstein im Olympiastadion.

Hinter der Band Rammstein liegen turbulente Wochen: Mehrere Frauen haben zuletzt vor allem gegen Sänger Till Lindemann gerichtete Vorwürfe von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt öffentlich gemacht. Die Gruppe wies die Vorwürfe zunächst zurück, forderte dann ein Ende der „Vorverurteilungen“ und beauftragte kürzlich eine PR‑Agentur sowie Rechtsanwälte, die die Vorwürfe untersuchen sollen.

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Am heutigen Mittwoch gibt die Band ihr erstes Deutschland-Konzert in diesem Jahr. Der Auftritt im Münchener Olympiastadion ist nur der erste von vier Gigs an diesem Ort. Es folgen Konzerte am Donnerstag, Samstag und Sonntag. Rund 240.000 Fans werden in diesen Tagen in München erwartet.

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Doch einigen Fans ist angesichts der schwerwiegenden Vorwürfe gegen die Band offenbar die Lust auf das Konzert vergangen. In sozialen Netzwerken geben Dutzende Nutzerinnen und Nutzer an, ihre Tickets wegen der Anschuldigungen zurückgeben zu wollen. Manch einer bietet auf der offiziellen Verkaufsplattform seine Karten sogar für einen günstigeren Preis an: So sind Tickets, die original 108 Euro kosteten, für 85 Euro plus Servicegebühr erhältlich.

Fans verkaufen Rammstein-Tickets: eine „Erleichterung“

Eine Userin schreibt dazu: „Ich kann nicht mit dem, wofür ich stehe, Rammstein Geld in den Rachen werfen.“ Eine weitere Frau bezeichnet den Verkauf ihres Tickets als „Erleichterung“, sie habe Angst gehabt, ihre Eintrittskarte gar nicht loszuwerden. Andere Nutzerinnen und Nutzer rufen Tickethalter dazu auf, ihre Karten nicht zu verkaufen, sondern die Band mit Abwesenheit zu strafen. Nicht zuletzt aber freuen sich einige User auch, dass sie kurzfristig Tickets ergattern können – manch einer hofft sogar auf ein Schnäppchen.

Tatsächlich werden auf der offiziellen Plattform Fansale, zum Wiederverkauf der Tickets, aktuell Hunderte Tickets für die Rammstein-Konzerte in München angeboten. Allein für den Sonntag haben Stand Mittwochmittag rund 400 Tickethalterinnen und ‑halter Inserate auf der Plattform eingestellt. Für Konzerte von Rammstein ist das eher ungewöhnlich, werden die Karten doch oftmals innerhalb weniger Minuten restlos verkauft. Wer kurzfristig nach einem Ticket sucht, geht oftmals leer aus. Auf eine Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), ob der Ticketrücklauf höhere Ausmaße hat als normal, antwortete der Konzertveranstalter, die Agentur MCT, bis Mittwochnachmittag nicht.

Einfach zurückgeben lassen sich die Karten übrigens nicht, selbst nicht mit dem Verweis auf die schweren Vorwürfe gegen die Band. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk hat MCT die Rücknahme der Tickets ausgeschlossen. Die Agentur verweist auf die Plattform Fansale, die vom Dienstleister Eventim betrieben wird und auf der man seine Tickets wiederverkaufen kann. Kurzfristig eine Karte vor dem Münchener Olympiastadion zu erwerben ist kaum möglich, da die Tickets personalisiert sind. Wer sich nicht ausweisen kann, kommt nicht zum Konzert.

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Vorwürfe gegen Rammstein: keine Row Zero auf Konzerten in München

Mehrere Frauen haben in den vergangenen Tagen – teilweise anonym – Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Lindemann erhoben. Die Frauen schildern Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

In einer Stellungnahme von Rammstein hieß es, die Vorwürfe hätten sie sehr getroffen und man nehme sie außerordentlich ernst. „Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne.“ Weiter hieß es in dem Schreiben: „Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge.“ Auch die Band habe aber ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden.

Für die anstehenden Konzerte gibt es bereits Konsequenzen. In der sogenannten Row Zero, dem Sicherheitsbereich unmittelbar vor der Bühne, sollen keine Gästegruppen mehr sein. Dort waren seit vier Jahren jeweils am rechten und linken Bühnenrand kleine Gruppen meist sehr junger, häufig auffällig gekleideter Frauen zu sehen.

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RND/sic/dpa

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