Sylt? „Das ist die Insel der Reichen und Bösen“
Das Protestcamp im Rathauspark in Westerland. Rund 20 Punks und Obdachlose leben noch hier.
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Am Käsestand hoffen sie noch. Ein Gerücht macht auf dem Westerländer Wochenmarkt die Runde. Das SEK, berichtet die Käsehändlerin aufgeregt, habe sich im Hotel Miramar einquartiert. Fünf Sterne, direkt an der Strandpromenade. Mittlerweile habe sie das von drei Leuten gehört. „Ich will dat nich’ hundert Pro bestätigen, aber bisschen Wahrheit ist immer dran.“ Das Sylter Punkcamp werde also wirklich geräumt, hofft sie. „Es reicht so was von! Die hatten doch ’ne gute Partyzeit“, meint ihre Kollegin.
Direkt hinter ihrem Stand stehen rund zwei Dutzend Zelte, Einkaufswagen, Campingstühle, Holzpaletten. Zwischen den Bäumen sind Laken gespannt: „Bezahlbarer Wohnungsraum für alle“, „Sommer, Sonne, Mietenwahn“, eine Antifa-Flagge.
Das Protestcamp der Punks auf Sylt, Tag 38. Es sollte eigentlich der letzte sein. Freiwillige Räumung am Samstag, darauf hatten sich Punks und die Ortspolitik geeinigt, nachdem der Kreis Nordfriesland eine Verlängerung abgelehnt und das Verwaltungsgericht die Auflösung des Camps für rechtens erklärt hatte. Sylts Bürgermeister beantragte bei der Polizei sicherheitshalber Amtshilfe.
Die Punks haben Laken mit politischen Botschaften in die Bäume gehängt.
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Eine Insel der Anarchie auf der Insel der Reichen
„Die werden nicht so einfach verschwinden, das wird wohl noch Randale geben“, unkt ein Honighändler. Auf einem Mauervorsprung tigert ein Fotograf entlang in Erwartung des angekündigten Abzugs.
Doch was die Campbewohnerinnen und ‑bewohner längst wissen, ist auf dem Markt noch nicht angekommen: das Protestcamp auf Sylt wird heute nicht geräumt. Sie bleiben. Die Gruppe legte Einspruch beim Oberverwaltungsgericht (OVG) ein und erhielt einen Aufschub bis Montag. Sylt und die Punks, es geht in die nächste Runde.
Protestierende räumen Insel-Camp auf Sylt freiwillig
Die letzten Punks des ehemaligen Protestcamps auf Sylt haben am Mittwochvormittag freiwillig ihr Lager geräumt.
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Was als Running Gag mit dem 9‑Euro-Tickets begann, die Chaostage von Sylt, ist noch immer nicht zu Ende. Rund 20 Menschen kampieren vor dem Rathaus und lösen allein durch ihre Präsenz täglich Debatten aus. Eine Insel der Anarchie auf der Insel der Reichen. Wie hat sie Sylt verändert? Und umgekehrt?
Ein Tag zuvor, Freitagabend, 23.45 Uhr am Rathausplatz. Nimbus ist „saumüde“, sagt er, „aber wir haben noch 48 Stunden, bis wir uns was Neues suchen müssen.“
Eine Handvoll Leute sitzt im Halbdunkel des Camps, etwas Laternenlicht scheint herüber. Sie hatten schon begonnen, Zelte abzubauen, Müll einzusammeln. Viele sind abgefahren, weil es hieß, es gehe zu Ende, es gab Tränen. Jetzt wollen sie sich einen neuen Platz für ihr Camp suchen.
Nimbus, 29, blond-rosa-grün gefärbter Scheitel, zoomt auf seinem Handy auf den Flughafen von Sylt. Das wäre doch perfekt, sagt er, wenn die Leute mit ihren Chartermaschinen direkt an ihnen vorbeikommen würden. „Nur sechs Minuten mit dem Rad – lass da noch mal hinfahren. Wer kommt mit?“
Ende des 9‑Euro-Tickets gleichbedeutend mit dem Ende der Proteste auf Sylt?
Eine Fahrt nach Sylt ist nach dem Ende des 9‑Euro-Tickets wieder eine größere Herausforderung. Was bedeutet das für die Nordseeinsel?
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„Ich mache mir um die nächsten 500 Jahre Gedanken“
Nimbus kam Mitte Juni nach Sylt. „Die ersten Tage waren Party und Sightseeing.“ Er hat sich das rote Kliff angeschaut. Eine Robbe gesehen. Am Strand und in verlassenen Häusern geschlafen. Er sagt, die Gruppe sei in den letzten Wochen immer mehr zusammengewachsen.
Es gibt hier ein Orgazelt, ein Sanitätszelt, ein Vorratslager, ein Barzelt mit Thekendiensten, in eine Tupperdose kann man Geld für Bier und Tabak werfen. Es gibt Nachtwachen und Absprachen, wer sich um Essen kümmert. Ein wochentägliches Plenum. Ab 23 Uhr soll auf Nachtruhe geachtet werden. Das Chaos wirkt inzwischen gut organisiert.
Dass wir den Leuten durch unser Dasein auf den Sack gegangen sind, hat mir gezeigt, dass wir am richtigen Ort sind.
Nimbus
Manche der Camperinnen und Camper lebten vorher in WGs, manche auf der Straße. Sie alle haben hier ein temporäres Zuhause gefunden. Nimbus sagt, es gebe zwei Gruppen: „Den einen ist alles egal, die haben aufgegeben, wollen saufen und Party machen. Die anderen wollen versuchen, was besser zu machen für unsere Gesellschaft.“
Nimbus heißt bürgerlich Victor Lange, er hat einen Bachelor in Chemieingenieurswesen, wohnt in Berlin bei einer Freundin. Er lebt von Hartz IV, kümmert sich um Konferenzen, bei denen es um Nachhaltigkeit und Digitalisierung geht. Die Rettung der Erde sei sein Ziel, sagt er. Er spricht über den sinkenden Demokratieindex und Umweltprobleme. „Ich mache mir um die nächsten 500 Jahre Gedanken.“
Nimbus lebt mit Unterbrechungen seit Mitte Juni auf Sylt. Er ist zwischendurch immer mal wieder in Berlin.
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Aktuell aber vor allem um Sylt, „die Insel Reichen und Bösen“, wie er sie nennt. Für seine Anliegen eigne sie sich perfekt. „Weil globale, deutschlandweite Probleme hier konzentriert auftreten.“ Eine sinkende Einwohnerzahl, steigende Mieten, die Versiegelung der Natur. Und: „Dass wir den Leuten durch unser Dasein auf den Sack gegangen sind, hat mir gezeigt, dass wir am richtigen Ort sind.“
Eine Geschichte der Gegensätze
Die Punks auf Sylt, das war vor allem eine Medienliebe. Zum Start des 9‑Euro-Tickets im Juni filmten TV-Kameras am Bahnhof die weit aufgerissenen Augen, die zerrissenen Klamotten, das Dosenbier. Der perfekte Kontrast zum klischeeverklebten Sylt mit seiner Sansibar, Gosch, den Luxusboutiquen in Kampen. Alle fragten sich, ob das gut gehen kann – obwohl bereits alle ahnten, dass das nicht gut gehen wird.
Damals begann, was viele Anwohnerinnen und Anwohner bis heute stört: Wildpinkelei, Lärm, Pöbeleien, Vandalismus. Die Punks zogen zunächst in die Fußgängerzone von Westerland, organisierten inselweit Demos mit Hunderten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Anfang August machte das Protestcamp am Rathaus auf. Während vor allem Geschäftsleute litten, fühlte sich Deutschland im 9‑Euro-Sommer durch die Sylter Chaostage bestens unterhalten.
„Das ist kein Zustand. Wie kann man so hausen?“, fragt sich Wolfgang Kopman am Samstag auf dem Markt. Er lehnt an einem roten Renault Kangoo, schwarze Hosenträger, Hände in den Taschen, vor ihm ein Tisch mit Honiggläsern. „Die Kundschaft bleibt weg, vor allem alte Leute, die haben Angst. Das ist geschäftsschädigend.“ Kopman hat beste Sicht auf das große Plakat vor dem Camp. „Weswegen sind wir hier!?“ steht darauf. Darunter antikapitalistische Parolen und ein Forderungskatalog, zugeschnitten auf die Insel: die Schaffung eines Kreissaals, Ende des Zeltverbots, ein Mietendeckel. „Bezahlbarer Wohnraum? Da warten wir schon seit 40 Jahren drauf auf der Insel. Was soll das Camp bringen?“, sagt Kopman.
Wolfgang Kopman steht mit seinem Honigstand samstags auf dem Westerländer Wochenmarkt. Dem Protestcamp kann er nichts abgewinnen.
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Immer wieder bleiben Leute vor dem Plakat stehen. Es fungiert als stilles Medium zwischen Punks und Vorbeigehenden. Eine Touristin aus Rendsburg, Frauke, 53, ist angetan. „Kann ich komplett nachvollziehen, bin ich dabei“, sagt sie. Sie zeigt auf einen Eintrag in hellblauer Schrift. „Es sind die ‚Reichsten‘ unserer Gesellschaft, welche die Hauptverantwortung für unnötigen Ressourcenverbrauch tragen.“ Und die Form der Kritikausübung, das Protestcamp? „Wie kriegt man die Bewohner sonst dazu, hinzugucken?“ Eine ältere Frau mischt sich ein, ruft von hinten: „Die leben auf Kosten der Allgemeinheit. Ich hab’ 47 Jahre eingezahlt. Mit meinen Steuern halte ich die am Kacken.“
Zumindest das haben die Punks bewirkt – jeder hat eine Meinung zu ihnen; sei sie noch so derb.
Ein Sylter mit Hund, Campinghut und Rauschebart sagt: „Nicht die Punks sind das Problem, sondern die Tausenden von Autos, die hier auf die Insel kommen.“
Die Käsehändlerin schnaubt: „Wir müssen uns als Sylter nicht sagen lassen, wie unsere Insel funktioniert.“
Und der freiberufliche Fotograf auf dem Mauervorsprung sagt zu Nimbus, obwohl es doch nicht zur Räumung kommt: „Ich muss mich bedanken, wegen euch habe ich immer schöne Bilder.“
„Weswegen sind wir hier!?“ steht auf einem Plakat, auf dem die Punks ihre politischen Ansichten ausstellen.
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Vorurteile auf beiden Seiten
Zwischen beiden Gruppen erschweren Vorurteile die Kommunikation. Nimbus bezeichnet einige hier als „spießbürgerliche Leute, die für Urlaub und Auto arbeiten und für horrende Preise Strandkörbe mieten.“ Andere erzählen über die Punks, sie arbeiteten nicht, erbettelten sich aber Hunderte Euro jede Woche. Die Lokalzeitung fühlte sich gar zu einem FAQ animiert: „Duschen, essen, schlafen: Das wissen wir über die Punks auf Sylt.“
Nimbus ist verschiedenen lokalen Facebook-Gruppen beigetreten, um mit den Menschen vor Ort zu diskutieren und seine Standpunkte zu teilen. Er zeigt Screenshots von Nachrichten an ihn. Nachdem er ein Statement gepostet hat, schreibt ihm ein Gruppenadministrator: „Sehr gut, dass du in meiner Gruppe bist. Gut geschrieben.“ „Verpiss dich, du stinkst bis nach List“, schreibt ein anderer. Und eine Anja Gosch, so der Profilname der Absenderin – den Namen trägt auch die Leiterin eines Fischbrötchenimperiums –, schrieb in eine der öffentlichen Gruppen: „Was hat der Vogel mit Sylt zu tun?“ – Es war noch der netteste Satz. Sie drohte, die Gruppe zu verlassen, sollte Nimbus nicht rausgeworfen werden.
Sylt: Partytouristen stürmen die Insel
Bei gutem Wetter und mit dem 9‑Euro-Ticket stürmen Partytouristen die beliebte Urlaubsinsel Sylt. Am Strand ist die Polizei als Partycrasher unterwegs.
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Vor Ort jedoch wirkt die Lage – trotz des abgeblasenen Rückzugs – friedlich. Um 10 Uhr trifft sich die Campleitung mit dem Ordnungsamt und der Polizei. Man erkundigt sich, wie die Nacht gelaufen sei. Die Punks wollen sich an Markttagen ruhig verhalten. Sie wissen auch, dass donnerstags nachmittags im Standesamt geheiratet wird. Sonntags besuchen einige von ihnen den Gottesdienst. Von einem Rewe-Supermarkt haben sie den Code für die Abfallcontainer bekommen, um sich Essensreste zu holen. Erst letzte Woche hatten sie einen Gesprächstermin mit dem Landrat. Und sogar Gysi und Schäuble kamen, um mit ihnen zu diskutieren.
Der harte Kern hat sich eingelebt. Akzeptiert werden sie von den meisten aber noch nicht.
Das liegt auch an der etwa zwei Meter hohen Mauer, die ihretwegen in der Fußgängerzone steht. Sie versperrt einen Fußgängerdurchgang zwischen einem Restaurant und einem Crêpe-Stand. Der Crêpe-Laden gehört Knut, 59, heller Hoodie-Pullover. Familiengeschäft seit 1991.
Geschlossen – am lukrativsten Tag des Jahres
Knut blick auf den Platz vor seinem Geschäft, Gäste sitzen in der Sonne. „Jetzt ist es so friedlich, da kann man sich gar nicht vorstellen, wie es mal war.“
Als die Punks kamen, vor dem Brunnen kampierten, dachte er, „dass die Welt untergeht. Es ging wirklich gar nichts, wir hatten null Komma null zu tun, keine Kunden mehr.“ Die Punks hätten neben seinen Laden „gepinkelt, gekotzt, es war abartig“.
Sein Sohn Tim, 24, steht neben ihm im Laden. „Wir hatten Pfingsten zu, das ist sonst der beste Tag des Jahres. Wir müssen in den drei Sommermonaten Geld verdienen, um über den Winter zu kommen.“ Mithilfe des 9‑Euro-Tickets und der vielen neuen Gäste wollten sie die Corona-Verluste aufzuholen.
Knut: „Aber am ersten Tag haben wir gesehen, als der ganze Platz schwarz war mit bunten Haaren, das geht in die Hose. Am zweiten Tag sind wir zum Bürgermeister.“
Die Mauer zwischen Crêpe-Stand und Restaurant soll Wildpinkler abhalten. Inzwischen wurde sie bunt angemalt.
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Das gewünschte Alkoholverbot bekamen sie nicht, dafür stapelte die Gemeinde die Betonklötze neben ihrem Stand, damit der Durchgang nicht mehr für die Notdurft genutzt werden konnte. Doch das Geschäft wurde erst wieder besser, als die Punks zum Rathausmarkt zogen.
Während der Zuzug der Punks Vater und Sohn fast den Crêpe-Sommer gekostet hätte, gibt es jemanden im Restaurant rechts der Mauer, für den die Punks wie eine Erlösung wirken. Auch solche Geschichten findet man hier.
„Wenn die Punks gehen, gehe ich auch“
Hinter der Theke arbeitet Sebastian Nissen, 26. Die haben Randale gemacht, sagt er und schweigt kurz. „Aber ich gehöre auch zum Protestcamp.“ Nissen trägt die Cap mit dem Logo des Cafés, die Haare hinters Ohr geklemmt, zwei kleine Tunnelringe in den Ohrläppchen. Sein Chef habe ihm untersagt, mit der Mütze ins Camp zu gehen.
Seine Geschichte ist vielleicht die radikalste der Punkbelagerung. Nissen kommt aus Niebüll, einer Kleinstadt auf dem Festland, seit zehn Jahren lebt er auf Sylt. Er sagt, alles werde teurer, das Gehalt erhöhe sich aber nicht. Die Punks seien gegen steigende Lebenshaltungskosten. „Wenn man denen ruhig entgegenkommt, sind das die liebsten Menschen.“
Wenn die Punks von der Insel gehen, gehe ich auch von der Insel.
Sebastian Nissen
Einmal habe er zwei von ihnen zu sich in die Wohnung eingeladen. Doch weil sein Vermieter das über die Überwachungskameras im Flur gesehen habe, stellte er Nissen zur Rede – und er habe in die Wohnung gewollt, um zu schauen, ob alles heil geblieben sei. Nissen sollte die Punks nicht mehr reinlassen. „Das ist Rassismus – nur weil sie Punks sind“, sagt Nissen. Seine Augen schimmern.
„Wenn die Punks von der Insel gehen, gehe ich auch von der Insel.“ Er habe schon am Plenum im Camp teilgenommen, auch dort übernachtet. „Und wenn ich aus der Wohnung geworfen werden, schnorre ich hier vor dem Laden.“
Zurück am Rathausplatz, zurück zu Nimbus mit zwei unterschiedlichen Geschichten im Gepäck. Der Crêpe-Laden? „Ja, ja, ja“, sagt Nimbus. Für ihn ein „Kollateralschaden“. Auch wenn es hart klinge, er habe kein Mitleid. „Ich verdiene auch kein Geld mit meiner Arbeit, zum Beispiel für den Umweltschutz.“ Amazon mache den Einzelhandel zudem viel mehr kaputt. Bei ihm geht es immer um das Ganze, globale Probleme. „Den anderen ist der Umsatz das Wichtigste, sonst nichts.“
Von Sebastian Nissen, dem Restaurantmitarbeiter, hat er gehört, erinnert sich aber nicht an ihn. Andere aus dem Camp bestätigen dagegen Nissens Version. Sie seien bei ihm gewesen, um zu duschen. Nimbus freut sich über die Geschichte. Es stärkt seine Sicht, dass die Punks frischen Wind gebracht hätten, die Insel aufrüttelten.
In einer Schwimmbadruine soll es weitergehen
Nimbus will heute weiter auf Erkundungstour gehen, einen neuen Platz für die Punks suchen. Im Camp gehen sie verschiedene Alternativen durch. In den Wald? Nach Kampen? Auf irgendein Feld? Wo gibt es Toiletten, wo ist die Wasserversorgung gut, wie gut kommt man vom Bahnhof aus hin?
Sylt und das 9‑Euro-Ticket: Partytouristen friedlicher als gedacht
Bei gutem Wetter und mit dem 9‑Euro-Ticket stürmen Partytouristen die beliebte Urlaubsinsel Sylt. Am Strand ist die Polizei als Partycrasher unterwegs.
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Hier in Westerland vor dem Rathaus sieht sie jeder. Aber in der Sylter Peripherie? „Wir sollten uns nicht verstecken“, sagt Nimbus. „Wir wollen ja Aufmerksamkeit.“ Die Wahl fällt auf „Schmattis Loch“, eine Schwimmbadruine in Keitum, fünf Kilometer vom Bahnhof Westerland entfernt.
Es wird weitergehen. Auch Winter und Herbst hielten sie nicht von ihrem Plan ab. Sie schauten bereits nach Decken, Gasheizern, auch nach Wohnungen, sagt Nimbus. „Kuscheln geht auch.“ Am Montag wollen die Punks ihr neues Camp beziehen. Es scheint so, als müssten sich die Sylterinnen und Sylter daran gewöhnen: Sie gehören jetzt dazu.